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Löcher in den Blättern, matte Pflanzen, Blattverlust – ein Schädlingsbefall ist im Prinzip leicht zu erkennen. Die Frage ist dann aber: Welcher Schädling war's? Nur wenn Du weisst, wer sich da an Deiner Pflanze zu schaffen macht, kannst Du auch die richtigen Massnahmen ergreifen.

Wir zeigen Dir, welche Schädlinge welche Symptome verursachen – und wie Du dafür sorgst, dass sie Deine Pflanzen in Ruhe lassen.

Blattläuse

Die Blattlaus ist wohl der häufigste und bekannteste Schädling – weder anspruchsvoll, noch wählerisch. Sie liebt eine Vielzahl an Pflanzen.

Blattläuse können unterschiedliche Farben, von weisslich über grün, rosa bis hin zu schwarz annehmen. Ab und zu machen es Dir die Läuse leicht und halten sich am oberen Ende des Stängels direkt unter der Blüte oder an der Oberseite der Blätter auf. Da sind sie sehr leicht zu erkennen. Aber nicht immer: Oft sitzen sie auch versteckt an der Blattunterseite und man erkennt die Läuse erst, wenn sie eine richtige Kolonie gebildet haben.

Bekämpfen solltest du die Blattlaus auf jeden Fall, denn neben den direkten Saugschäden kann sie auch gefürchtete Viren wie den Tomaten-Mosaikvirus übertragen. Ausserdem ist der von den Läusen ausgeschiedene Honigtau ein idealer Nährboden für Schadpilze, die die Pflanzenblätter endgültig abtöten würden.

Was haben Ameisen mit Blattläusen zu tun? Ameisen verteidigen Blattläuse gegen Fressfeinde. Und dürfen dafür den Honigtau von den Blattläusen «melken».

Mittel gegen Blattläuse:

Greife nicht gleich zur Chemiekeule – auch nicht unbedingt zu biologischen Präparaten.

Florfliegenlarven und Marienkäferlarven vertilgen massenhaft Blattläuse, sofern es nicht zu kalt ist (Mindesttemperatur tagsüber und nachts: 15°C). In einem naturnahen Garten besteht ausserdem die Chance, dass sie sich dauerhaft ansiedeln.

Bei einem leichten Befall mit Blattläusen kannst Du es auch mit einem anderen einfachen Hausmittel versuchen: Mische 1 Liter Wasser mit 2 Teelöffeln Schmierseife, fülle es in eine Sprühflasche und besprühe die Pflanze damit.

Ist der Befall bereits stärker, empfiehlt sich gerade bei vielen versteckt unter den Blättern sitzenden Blattläusen die Anwendung von Neem-Öl, das in vielen Präparaten enthalten ist. Der Wirkstoff geht kurzfristig durch das Blatt, sodass Schädlinge auf der Blattunterseite auch dann absterben, wenn das Blatt nur auf der Oberseite besprüht wird. Auch die meisten anderen Insektizide wirken gut gegen Blattläuse – da solltest Du jedes einzelne Schadinsekt aber direkt treffen.

Gerade Blattläuse werden von einer Vielzahl an nützlichen Insekten wie Marienkäfern, Florfliegenlarven und Schwebfliegenlarven gefressen.

Du kannst sie durch Insektenhotels und Florfliegenkästen fördern. Sorge ausserdem dafür, dass vom zeitigen Frühling bis zum späten Herbst insektenfreundliche Pflanzen blühen – die erwachsenen Schweb- und Florfliegen ernähren sich nämlich ausschliesslich von Pollen und Nektar.

Du kannst Deine Pflanzen vorbeugend schützen, indem Du mit der Stickstoff-Düngung eher zurückhaltend bist. Stickstoff macht nämlich das Pflanzengewebe weich und schwammig, wodurch die Schädlinge leichter in das Blatt eindringen können. Umgekehrt stärkt eine kaliumbetonte Düngung und die regelmässige Anwendung von Stärkungsmitteln wie Ackerschachtelhalm das Blatt.

Bei Zimmerpflanzen und anderen Gewächsen, die in Innenräumen stehen, kannst Du vorbeugend auch praktische Stäbchen mit einer Kombi aus Dünger und Insektizid in die Erde stecken. Dadurch sind Deine Pflanzen bis zu 4 Monate vor Blattlausbefall sicher.

Weisse Fliege

Weisse Fliegen sind eigentlich Mottenschildläuse. Aufgrund ihres Aussehens spricht man aber von der Weissen Fliege. Sie ist zwar seltener und wählerischer als die Blattlaus, aber auch schwerer zu bekämpfen.

Unter den Gemüsepflanzen haben es der Weissen Fliege vor allem Kohlgewächse, Tomaten und Gurken angetan. Aber auch Topfpflanzen wie Wandelröschen oder Zierpflanzen wie Fuchsia, Gerbera und Hibiskus hat sie zum Fressen gern. Daher solltest Du gerade solche Pflanzen im Auge behalten und regelmässig über die Blätter streichen.

Nicht nur in Gewächshäusern, auch im Freiland kann die Weisse Fliege nach einem frostarmen Winter in den warmen Frühlingsmonaten zur Plage werden. Der direkte Saugschaden ist zwar nicht so schlimm wie bei anderen Schädlingen, doch der klebrige Honigtau, den sie verursacht, ist ein ideales Nährsubstrat für pflanzenschädliche Pilze, die die Blätter endgültig vernichten können.

An den Blättern erkennst Du einen Befall durch die Weisse Fliege auch an punktförmigen Aufhellungen, klebrigem Honigtau an der Blattoberseite und ganz allgemein am kümmerlichen Wuchs der Pflanze.

Mittel gegen die Weisse Fliege:

Die Weisse Fliege hat einen Entwicklungszyklus, der die Bekämpfung knifflig macht. Nur einzelne Larvenstadien sind wirklich gefrässig, die meiste Zeit wird nicht gesaugt. Dadurch ist das praktische Neem-Öl, das auch versteckt sitzende Schädlinge erwischt, nur bedingt wirksam und muss öfters ausgebracht werden.

Am besten setzt Du gegen Weisse Fliegen im Freiland ein Kombi-Präparat aus Rapsöl und Pyrethrinen ein und achtest darauf, möglichst alle Blätter auf beiden Seiten zu benetzen.

Insbesondere die Schlupfwespe Encarsia formosa bekämpft die Weisse Fliege nachhaltig – hab aber etwas Geduld. Sie ist vom Spätfrühling bis zum zeitigen Herbst einsetzbar und saisonal erhältlich. Die Schlupfwespe benötigt hohe Lichteinstrahlung, mindestens 50 % Luftfeuchte und Temperaturen über 18°C, um schneller als die Weisse Fliege zu sein. Auch Swirski-Raubmilben können unterstützend helfen. Sie benötigen mindestens 60% Luftfeuchtigkeit und fühlen sich auf Tomaten nicht so wohl. Florfliegenlarven wirken befallsmindernd.

Lass am besten möglichst wenige Kohlgewächse überwintern und entferne gerade im Freiland Kohl, Kraut und Co. komplett aus dem Beet – also unbedingt mit Strunk! Reinige alles Zubehör wie Pflanzstäbe sehr gründlich.

Prüfe überwinternde Topfpflanzen genau und besprühe bei Verdacht auf einen Befall die gesamte Pflanze (Stamm, Spross, ggf. Blätter) mit einem ölhaltigen Bio-Insektizid wie Rapsöl.

Hänge sie in regelmässigen Abständen in unterschiedlicher Höhe zwischen die Pflanzen.

Trauermücken

Besitzer von Zimmerpflanzen und Hobby-Pflanzenzüchter machen über kurz oder lang mit ihr Bekanntschaft – der gefürchteten Trauermücke. Unerfahrene Pflanzenbesitzer bemerken einen Befall durch Trauermücken meist erst dann, wenn bereits massenhaft kleine schwarze Mücken, ähnlich der Obstfliege, herumschwirren. Insbesondere direkt über der Erde. Das ist ein Zeichen für einen starken Befall.

Dabei ist die erwachsene Mücke, die auch «Schwarze Fliege» genannt wird, an sich harmlos. Sie legt jedoch über 100 Eier in die Erde – die sich daraus entwickelnden Larven verputzen mit Vorliebe Pflanzenwurzeln und können in Innenräumen und Gewächshäusern in kürzester Zeit überhand nehmen. Während grössere Pflanzen einen Befall in der Regel überstehen, sind Jungpflanzen in kürzester Zeit ohne Wurzel und somit tot.

Mittel gegen Trauermücken:

Trauermücken lassen sich mit natürlichen biologischen Mitteln recht effizient bekämpfen.

Wenn es schnell gehen soll oder sehr heiss oder kalt ist, kannst Du Bio-Insektizide auf Basis von Neem-Öl verdünnt in die Erde giessen. Das geht aber bei ein paar grösseren Pflanzen oder länger andauerndem Befall ziemlich ins Geld. Das Neem-Öl gehört mindestens 2x ausgebracht, um alle Larvengenerationen abzutöten.

Schon nach wenigen Tagen tritt Besserung ein! Damit die Trauermücken nachhaltig und für einen längeren Zeitraum bekämpft werden, solltest Du die Erde für mindestens 4-6 Wochen durchgehend leicht feucht halten, damit die Nematoden ihre Arbeit gut verrichten können. SF-Nematoden funktionieren nur bei Bodentemperaturen zwischen 8°C und 32°C und sollten nicht bei direkter Sonneneinstrahlung ausgebracht werden.

Stecke bei Deinen Zimmerpflanzen und vor allem den Jungpflanzen gut verteilt Gelbsticker in die Erde. Die Trauermücken werden davon wie magisch angezogen, bleiben kleben und verenden. Leider werden dadurch nicht alle Trauermücken abgefangen und schon einzelne Exemplare reichen aus, um ordentlichen Schaden anzurichten.

Bei einzelnen grossen Pflanzen kann es auch helfen, die Erde im Topf mit einer schönen Schicht Sand abzudecken. Dann solltest Du aber auch die kleinen Wasserablauf-Löcher an der Unterseite der Pflanzentöpfe mit Sand abdecken. Trotzdem sind diese und andere Vorbeugungsmassnahmen eher nach dem Motto «Aufgeschoben ist nicht aufgehoben».

Spinnmilben

Spinnweben an Pflanzen schauen vielleicht auf den ersten Blick harmlos aus. Es muss aber nicht immer eine nützliche Hausspinne sein – oft sind es die Gespinste der gefürchteten Spinnmilbe. Vor allem wenn die Luft trocken ist. Sie gehört eigentlich zu den Spinnentieren und ist daher nicht mit allen Mitteln so leicht wieder wegzukriegen.

Im Vergleich zu Blattläusen sind Spinnmilben nur 0.25-0.8 mm gross – und damit mit blossem Auge kaum zu erkennen. Das macht es so schwer, einen Befall mit Spinnmilben frühzeitig zu entdecken. Wenn die Spinnweben an Deiner Pflanze sichtbar sind, handelt es sich bereits um einen starken Befall.

Spinnmilben fühlen sich in geschützten Bereichen zuhause, vor allem in Innenräumen, Gewächshäusern und auf Balkonen. Bei niedriger Luftfeuchte und Windstille fühlen sie sich richtig wohl. Ihre bevorzugten Opfer sind Zimmerpflanzen und Fruchtgemüse, im Freiland aber auch Weintrauben.

Mittel gegen Spinnmilben:

Folgende Hausmittel helfen gegen Spinnmilben:

  • Bei einem leichten Befall kannst Du Deine Pflanze zuerst in Dusche oder Badewanne gründlich abduschen und einzelne befallene Blätter entfernen.
  • Packe die Pflanze danach vorsichtig in einen Plastiksack ein. Das nennt man Pflanzensauna. Spinnmilben vertragen das Gewächshaus-Klima nicht gut. Lass die Pflanze 2 Tage eingepackt und achte unbedingt darauf, dass sie keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist!

Gut bekämpfbar sind Spinnmilben mit einem Bio-Mittel aus Rapsöl und Pyrethrinen oder nach dem Blattaustrieb durch Paraffinöl.

Mit einer Behandlung wirst Du nicht alle Spinnmilben erwischen. Du musst die Behandlung mindestens ein Mal nach ein paar Tagen wiederholen, damit Du die Überhand gewinnst.

Thripse

Gewittertierchen, Fransenflügler, Blassenfüsse: Die Thripse haben viele Namen. Und zwei Gesichter. Als Larven sind sie gelblich bis weisslich gefärbt, bevor sie sich dunkelbraun bis braunschwarz färben, etwa 1-3 mm gross werden und schmale lange Flügel entwickeln.

Thripse stechen in einzelne Zellen Deiner Zimmerpflanze und saugen den Pflanzensaft heraus. Die Folge: Blätter vertrocknen und fallen ab, es kann sogar zur Verbreitung von Pflanzenviren kommen.

Hast Du Thripse an Deiner Zimmerpflanze entdeckt, isoliere die Pflanze sofort. Sonst können sich die mühsamen Schädlinge auch noch an anderen Zimmerpflanzen vergreifen.

Vorbeugen kannst Du, indem Du Deine Zimmerpflanzen regelmässig mit Wasser einsprühst. Thripse fühlen sich nämlich vor allem bei Trockenheit besonders wohl. Haben sich Thripse breit gemacht, helfen folgende Massnahmen:

  • Die Zimmerpflanze zuerst in Dusche oder Badewanne abbrausen. Denk dran, die Erde zu schützen und auch die Blattunterseiten zu duschen.
  • Bei fortlaufendem Befall mehrmals Neemöl oder Rapsöl benutzen und zusätzlich die obere Erdschicht wechseln. Dort entpuppen sich die Larven.
  • Setze Nützlinge am besten kombiniert ein, sowohl gegen Thripse auf dem Blatt (Florfliegenlarven), als auch im Boden (Nematoden, Raubmilben).

Hilfreich sind Blautafeln, um den Befall zu überwachen. Thripse reagieren besonders auf die Farbe Blau und bleiben an den Tafeln kleben.

Wollläuse bekämpfen

Schmierläuse nennt man umgangssprachlich oft Wollläuse. Wollläuse verstecken sich z. B. in Blattachseln und tummeln sich gerne auf Orchideen. Behalte diese also besonders gut im Auge.

Wollläuse saugen nicht nur den Pflanzensaft aus Deinen Zimmerpflanzen, sie sondern auch ein giftiges Sekret und den klebrigen Honigtau ab.

Entdeckst Du Wollläuse an Deiner Zimmerpflanze, stell sie sofort in Quarantäne und entferne kranke Blätter und Triebe. Es gibt einige natürliche Methoden, um Schmierläuse zu bekämpfen.

Sind nur wenige Wollläuse auf Deiner Zimmerpflanze unterwegs, kannst Du sie mit einem Wattestäbchen absammeln. Ist Deine Pflanze robust, dusch sie ordentlich ab. Boden abdecken nicht vergessen.

Bei einem stärkeren Befall kannst Du die Blätter wiederum mit Neemöl besprühen. Es gehört mehrmals ausgebracht, da nur ein Teil der Wollläuse abgetötet wird. Am besten zusätzlich die Schädlingsnester mit einer Rapsöl-Pyrethrine-Kombi bepinseln oder besprühen. Dabei musst Du aber jeden Schädling direkt treffen!



Dickmaulrüssler sind Pflanzenarten, die ca. 150 Pflanzen befallen. Und das leider ziemlich hartnäckig. Ihr Unwesen treiben sie besonders gern bei Rosen, Rhododendren, Kirschlorbeer, Buchsbaum, Erdbeeren und Eiben.

Der Hauptschaden entsteht durch die Larven, die die Wurzeln Deiner Pflanze abfressen, sodass die Pflanze im schlimmsten Fall abstirbt.

Dickmaulrüssler können bis zu 2 Jahre leben, sie überwintern gern in Gewächshäusern und Wintergärten.

Dickmaulrüssler

Der vor allem nachts aktive Dickmaulrüssler wird gern auch Fahrkartenknipser genannt, weil er Löcher in die Blätter Deiner Pflanzen frisst. Bei einem Schädlingsbefall durch den Dickmaulrüssler gibt es gleich zwei Probleme: Der erwachsene Käfer frisst die Blätter Deiner Pflanzen an, während die Larven sich an den Wurzeln zu schaffen machen und die Pflanze nachhaltig schädigen.

Die erwachsenen Käfer kannst Du ab dem Frühjahr entweder nachts absammeln oder mit ColeoStop bekämpfen. Dabei handelt es sich um eine natürliche Infektionsstation: Die erwachsenen Käfer krabbeln tagsüber unter das Brett und werden mit natürlichen, ökologisch unbedenklichen Nematoden infiziert.

Nematoden sind kleine Fadenwürmer, die in den Larven Bakterien absetzen. Die wiederum töten die Larven innerhalb weniger Tage ab.

Ideale Zeitpunkte, um die Larven des Dickmaulrüsslers zu bekämpfen, sind übrigens April und Mai sowie August und September. Du solltest unbedingt 2 Behandlungen in einem Jahr durchführen!

Kartoffelkäfer

Kartoffelkäfer sind Ende des 19. Jahrhunderts aus den USA eingewandert und bei allen Gemüsebauern gefürchtet. Die erwachsenen Käfer alleine wären nicht so schlimm – es sind die Larven, die den grossen Schaden anrichten.

Es gibt für Hobby-Gärtner nicht viele Bekämpfungsmöglichkeiten – zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt kannst Du aber trotzdem auf eine reiche Ernte zählen.

Dann hast Du später viel weniger Sorgen und Aufwand, dafür aber ordentlich Ertrag. Kartoffelkäfer bringen pro Jahr bis zu 3 Generationen hervor.

Ab etwa 15°C werden die überwinternden Käfer aktiv. Prüfe nach dem Aufgang der Kartoffeln die Pflanzen regelmässig auf erwachsene Käfer und wenn Du welche findest, klaube sie sofort ab und vernichte sie.

Es ist nahezu unmöglich, alle Käfer zu erfassen, bevor sie schon Eier abgelegt haben. Darum ist folgender Behandlungsschritt entscheidend: Sobald eine sichtbare Menge an gefrässigen Larven zu sehen ist, bekämpfe sie mit einem Pflanzenschutzmittel auf Neem-Öl-Basis! Hier reicht es, die Blattoberseite zu besprühen.

Falls sich nach 7-10 Tagen noch immer sehr viele Larven auf Deinen Kartoffelpflanzen tummeln, kannst Du die Behandlung mit Neem-Öl wiederholen.

Nun sollte ein Grossteil der Larven erledigt sein. Die nächste Generation an Käfern folgt einige Wochen später – die kannst Du nochmals abklauben. Wenn dann noch einige Larven an den Blättern fressen, ist der Schaden in der Regel zu verschmerzen. Du wirst trotzdem viele Kartoffeln ernten können! Solltest du erst ein Mal mit Neem-Öl gesprüht haben, kannst Du das bei stärkerem Larvenbefall noch einmal wiederholen.

Engerlinge

Zu den Engerlingen zählen vor allem die Larven von Gartenlaubkäfern, Mai- und Junikäfern.

Den Gartenlaubkäfer erkennst Du an einem schwarzgrün glänzenden Halsschild. Junikäfer wie der Gerippte Brachkäfer und Maikäfer wie der Feld- oder Waldmaikäfer unterscheiden sich vor allem durch den Flugzeitpunkt. Der Name verrät es schon, Junikäfer fliegen ab Juni aus, Maikäfer im Mai. Sie legen ihre Eier gerne in trockene Böden. Die hungrigen Larven lassen sich dann die Wurzeln schmecken und die Pflanzen sterben ab.

Nematoden sind Fadenwürmer, die die Käferlarven vernichten. Der beste Zeitpunkt, um Nematoden auf Deinem Boden auszubringen, ist je nach Käfer unterschiedlich, vor allem aber im Frühling und Herbst. Es ist gut, wenn Du den Boden danach regelmässig wässerst. Mit einem feuchten Boden machst Du den Nematoden den Job leichter.

Vorbeugen kannst Du am besten durch gute Rasenpflege, vor allem durch Vertikutieren, organischen Rasendünger, Rasenkalk und Herbstrasendünger (auch im Sommer vor Hitzeperioden sinnvoll).

Besonders in feuchten, lehmigen Böden können auch die Larven der Wiesenschnaken für braune Stellen in Deinem Rasen verantwortlich sein. Sie werden häufig für Engerlinge gehalten, da sie ihnen optisch ähneln. In (Gemüse-) Beeten wiederum können Maulwurfsgrillen zu Schäden führen. Für beide gibt es eigene Nematoden, die Dir helfen, die kleinen Plagegeister los zu werden.

Nacktschnecken bekämpfen

Unter Nacktschnecken versteht man eigentlich eine grosse Gruppe unterschiedlicher Schneckenarten aus verschiedenen Familien, die ihr ursprüngliches Gehäuse weitgehend reduziert haben. Im normalen Sprachgebrauch ist meistens die Spanische Wegschnecke gemeint, einer der grössten Quälgeister überhaupt im Garten. Ursprünglich ist sie in Südfrankreich und auf der Iberischen Halbinsel beheimatet und verbreitet sich seit den 70ern rasant in Europa.

Insbesondere nach milden Wintern und unter feuchtwarmen Bedingungen kann die Vermehrung der Nacktschnecken extreme Ausmasse annehmen und massive Probleme sowohl in der Landwirtschaft, als auch im eigenen Garten verursachen. Weil ihr Schleim bitter ist, werden Nacktschnecken von den meisten Gartenbewohnern, wie Igel oder Kröten, verschmäht.

Nacktschnecken besitzen eine sogenannte Raspelzunge, die mit winzigen Zähnchen besetzt ist. Damit können sie junge Gemüse- und Zierpflänzchen komplett abfressen.

Sie sind nicht besonders heikel, trotzdem haben sie einige Leibspeisen. Dazu gehören Salat, Erdbeerfrüchte und Zierpflanzen wie Tagetes und Rittersporn.

Der Vorteil der Nacktschnecke: Sie ist so gross, dass Du sie schnell entdecken kannst. Und es gibt einige effektive Mittel und Methoden, mit denen Du die Anzahl an Nacktschnecken in Deinem Garten zumindest stark reduzieren kannst.

Giesse wenn möglich nur morgens, damit Blätter und Boden im Laufe des Tages abtrocknen können. Mulche nur sehr dünn und nicht mit frisch abgestorbenen Pflanzenresten, da Du damit den Schnecken zusätzliche Nahrung und einen angenehmen Schlafplatz bietest. In «gefährdeten» Lagen (entlang von Hecken, feuchten Orten) eher keine Lieblingsspeise der Schnecken pflanzen.

Pflanze Gemüse im Hochbeet an und installiere eine entsprechende Schneckenkante. So haben Nacktschnecken keine Chance. Ein Schneckenzaun hält Nacktschnecken ebenfalls davon ab, Deinen Beeten einen Besuch abzustatten. Auch gut funktionieren pelzige Blattpflanzen wie die Fetthenne. Ums Beet gepflanzt sorgen sie für eine natürliche Barriere.

Setze am besten Schneckenzäune ein! Damit hältst Du Schnecken effektiv ab und kannst gleichzeitig Dein Beet eingrenzen.

Die Bierfalle ist das klassischste aller Hausmittel und hat sich auch grundsätzlich bewährt. Durch den Duft des Bieres werden Schnecken (leider auch solche mit Häuschen) magisch angezogen, fallen in das eingelassene Gefäss und ertrinken. Das Problem dabei: Auf dem Weg zur Bierfalle richten die Nacktschnecken noch Frassschäden an und legen womöglich Eier ab.

Eine händische Entfernung als «harmloseste» aller Methoden ist möglich, wenn auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Starte die Schneckensuche auf jeden Fall erst zur Dämmerung, wenn die meisten Schnecken aktiv sind.

Die häufigste Art der Bekämpfung ist das Schneckenkorn, auch als Molluskizid bezeichnet. Die darin enthaltenen Lockstoffe ziehen die Schnecken an. Bitterstoffe halten Haustiere und Igel davon ab, das Schneckenkorn zu fressen. Einerseits gibt es Eisen-III-Phosphat, das auch im Biolandbau zugelassen ist. Es bewirkt einen sofortigen Frassstopp, die Schnecken ziehen sich in ihr Rückzugsquartier bzw. in den Boden zurück und verenden dort.

Dann gibt es noch Schneckenkorn auf Basis von Metaldehyd. Es ist regenfester und sehr effektiv, jedoch schleimen die Schnecken durch Wasserentzug unmittelbar nach der Aufnahme des Korns sehr stark, wodurch beträchtliche Schleimspuren auf den Pflanzen auftreten können. So kannst Du aber auch gut feststellen, wo der Befall stärker ist.

Tipps zur Verwendung von Schneckenkorn:

  • Bringe das Korn sowohl in den Beeten, als auch rundherum sowie entlang beliebter Rückzugsquartiere wie Hecken aus.
  • Streue das Korn auf jeden Fall breitwürfig (nicht auf einzelne Haufen!).
  • Schneckenkorn hält nicht ewig, es muss immer wieder neu ausgebracht werden, besonders nach intensiven Regenfällen.
  • Spätestens nach der 4. Anwendung sollte, falls wirklich nötig, auf einen alternativen Wirkstoff umgestellt werden, damit sich keine resistenten Schnecken entwickeln.

Zu ihnen zählen diverse Raupen in Gartenbaukulturen wie Buchsbaumzünsler, aber auch Grosser & Kleiner Kohlweissling, Kohleule, Kohlzünsler an allen Kohlgewächsen sowie Apfelwickler, Pflaumenwickler etc. an Obstgehölzen.

Der Kohlweissling ist ein hübscher Schmetterling, dessen Raupen gleich nach dem Schlüpfen einen Bärenhunger haben – vor allem auf Kohlgewächse. Der Grosse Kohlweissling ist im Gemüseanbau nicht ganz so gefürchtet wie sein Verwandter, der Kleine Kohlweissling, aber auch seine Raupen stehen auf Kohlpflanzen.

Kohlweisslinge treten pro Jahr in zwei bis drei Generationen auf. Vor allem die Raupen der zweiten Generation können ab Juli für massiven Frassschaden sorgen. Daher ist es wichtig, bei einem Befall sofort etwas zu unternehmen, sonst sind Deine Pflanzen bald stark abgefressen.

Biete dem Kohlweissling am besten schon vorbeugend mit einem Insektenschutznetz die Stirn. In Kombi dazu bzw. auch als alleinige Vorbeugungsmassnahme können die Blätter Deiner Pflanzen mit XenTari oder Lepinox (Bacillus thuringiensis) behandelt werden.

Du kannst zu Deinen Kohlgewächsen auch Tomaten und Sellerie setzen, die aromatischen Pflanzen lenken den Kohlweissling ein wenig von seinen geliebten Kohlpflanzen ab.

Für die Bekämpfung selbst eignen sich Neem-Öl oder Natur-Pyrethrum.

Der Apfelwickler, auch Obstmade genannt, ist wohl der häufigste Schädling an Apfelbäumen, aber auch bei Birnenbäumen. Die Raupen des braun-grauen Falters sind die Würmer in den Früchten. Apfelwickler bringen in der Regel zwei Generationen pro Jahr hervor.

Du kannst vorbeugend eine Multifalle mit Apfelwickler-Lockstoff einsetzen. Ausserdem sollte jegliches Fallobst sofort in die Bioabfall oder Kompost, da die Raupen sonst vom Fallobst wieder zurück auf den Baum kriechen.

Ab Ende Juni kann ein Wellpappe-Gürtel als Falle an Deinen Bäumen befestigt werden. Wickle dafür einfach einen 10-20 Zentimeter breiten Streifen aus Wellpappe um den Stamm sowie vorhandene Stützpfähle. Die Raupen des Apfelwicklers kriechen in die Pappe, um sich dort zu verpuppen. Die Wellpappe wird dann ab Ende September mitsamt der Raupen entfernt.

Zur Bekämpfung kannst du Obstmadenfallen nutzen. Im Folgejahr ist es sinnvoll das Apfelwickler-Granulosevirus als Nützling einzusetzen.

Buchsbaumzünsler

An den Blättern befallener Pflanzen bleiben nur die Blattrippen oder der Blattstiel sowie Reste von vertrocknetem, hellbeigem Blattgewebe übrig. Bei sehr starkem Frass können einzelne Triebe oder gar die ganze Pflanze absterben.

Doch wer ist dieser Schädling überhaupt und wo kommt er her? Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist ein ostasiatischer Kleinschmetterling. Es wird vermutet, dass er durch den internationalen Handel mit Baumschulware in unsere Breiten gelangt ist.

Die Gefahr für die Buchsbäume sind die Raupen des Buchsbaumzünslers. Sie sind gelbgrün bis dunkelgrün und haben eine prägnante schwarze und weisse Streifenmusterung, mit schwarzen Punkten, weissen Borsten und schwarzem Kopf. Die Raupen können bis zu 5 cm lang werden. Sie fressen zuerst die Blätter und dann die grüne Zweigrinde von den Buchsbäumen ab.

Die häufiger werdenden milden Winter haben dem Buchsbaumzünsler Rückenwind bei der Verbreitung gegeben. In vielen Buchsbäumen können die Raupen gut getarnt überwintern. Nach dem Frühlingserwachen beginnt das grosse Fressen. Natürliche Feinde hat der Schädling kaum. Viele Vögel wollen die Raupen nicht fressen, weil diese durch den Buchsbaum Bitterstoffe aufgenommen haben.

Schädlinge an Buchsbäumen

Kontrolliere Deine Buchsbäume regelmässig, da der Zünsler im Laufe des Jahres mehrere Generationen entwickelt. Biege die Zweige vorsichtig auseinander und wirf einen Blick ins Pflanzeninnere. Die Raupen fressen sich von innen nach aussen vor.

Du brauchst dazu nur ein Leergefäss und bei Bedarf Handschuhe.

Abgelesene Raupen und befallene Büsche solltest Du nie auf den Kompost werfen. Entsorge sie – fest verpackt – in einer Plastiktüte im Hausmüll. Du kannst auch auf eine Multifalle setzen, die Du mit einem Lockstoff für den Buchsbaumzünsler befüllst. Der Lockstoff ist zu 100 % natürlich und frei von Pestiziden.

Auch biologische Insektizide auf Basis von Neem Öl und Pyrethrine zeigen Wirkung.

Einen Erfahrungsbericht über den Kampf gegen den Buchsbaumzünsler haben wir auch noch für Dich:

Buchsbaumblattflöhe sind europaweit verbreitet und befallen ausschliesslich Buchsbäume.

Ein Erkennungszeichen ist, wenn Du weisse watteartige Ausscheidungen der hellgrünen Larven siehst sowie gelegentlich klebriger Honigtau an den Pflanzen hängt. Auf den Honigtauausscheidungen des Schädlings siedeln sich Russtaupilze an.

Schneide, wenn möglich, die Blattgallen bzw. befallenen Triebspitzen im Spätsommer/Herbst heraus oder kürze die Pflanzen insgesamt leicht ein. Kontrolliere die Pflanzen ausserdem regelmässig auf Befall. Im Frühjahr kannst Du direkt und gezielt Insektizide anwenden.

Schädlinge an Zimmerpflanzen erkennen
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