Holztür einbauen
Holztüren sind der Klassiker unter den Zimmertüren. Mit der Schritt für Schritt Anleitung zeigen wir Dir, wie das Einbauen Deiner neuen Holztür funktioniert.
Mass nehmen
01Ermittel zuerst die lichte Breite und lichte Höhe der Türöffnung sowie die Wandstärke, jeweils an mindestens drei Stellen.
So wird gemessen:
- Höhe ab Oberkante fertiger Fussboden.
- Breite der fertigen Wandöffnung.
- Wandstärke inklusive Putz und zum Beispiel Fliesen.
02Die Maueröffnung grundsätzlich an der stärksten Stelle messen. Ausgehend von der Wandstärke sind Zargen üblicherweise verstellbar. Der Verstellbereich variiert je nach Hersteller.
03Lege fest, ob die Tür nach rechts oder links aufgehen soll – man spricht hierbei von Rechts- und Linksanschlag. Dabei ist die Seite gemeint, an der die Bänder angebracht sind, und zwar von dem Raum betrachtet, in den sie zu öffnen ist. Die Anschlagseite bei der Bestellung unbedingt angeben!
Montage vorbereiten
04Vor dem Zusammenbau der Zarge oder dem Montieren des Drückers muss die Ware auf Beschädigungen überprüft werden. Zu diesem Zeitpunkt können Einzelteile noch problemlos getauscht werden. Lege die Zargenteile mit der Falzbekleidung nach unten in U-Form auf eine saubere Unterlage. Entferne die Bandunterteile aus dem Längsfutter.
05Auf die Gehrungsflächen von Längs- und Querfutter sowie in die Nut wird Weissleim aufgetragen. In die Nut dann eine oder zwei Holzfedern einstecken und die Zargenteile verbinden.
06Die zusammengefügten Teile werden an den vorgesehenen Öffnungen mit Zargen-Verbindern oder Exzenter-Verbindern versehen und verschraubt.
07Verbinde die Teile danach zusätzlich mit Verbindungsschrauben und Krallenmuttern. Nach dem gleichen Prinzip wird nun die Zierbekleidung montiert.
Montage mit Türfutterspreizen
08Stelle die zusammengebaute Zarge in die Wandöffnung. Bei Hartböden wie Fliesen oder Laminat sollte die Zarge einen Bodenabstand von 3 mm haben. Hierzu auf beiden Seiten Holzplättchen unterlegen und diese in der Fuge belassen. Das Unterlegmaterial muss gegenüber der sichtbaren Kante etwas zurückspringen. Die Fuge wird nach der Fertigstellung mit Silikon verfugt.
09Fixiere die Zarge an den oberen Eckpunkten mit Holzkeilen und richte sie dabei mit der Wasserwaage waagerecht aus. Prüfe danach den lotrechten Sitz der Zarge. Bei Abweichungen muss korrigiert werden, dabei unbedingt das Zargenfalzmass in der Breite einhalten. In Höhe der Bänder und des Schliessbleches wird der Spalt zwischen Zarge und Wand mit Holzkeilen oder Holzplättchen beidseitig hinterfüttert.
10Nun die Türspreizen auf Höhe der Hinterfütterungen anbringen. Die lichten Abstände müssen gleich sein.
11Dann können die Bandunterteile in die Bohrungen eingesteckt und mit einem Innensechskant-Schlüssel fixiert werden. Ein Zollstock kann hier als Abstandhalter benutzt werden. Das Türblatt einhängen und die Funktion prüfen – jetzt ist die letzte Möglichkeit für Korrekturen!
12Nun die senkrechten Zwischenräume zur Wand mit Zargenschaum nach Herstellerangaben ausschäumen. Nachdem der Schaum ausgehärtet ist, könnnen die Überreste abgeschnitten werden. Entferne jetzt auch die Türspreizen und Hinterfütterungen.
13Die vormontierte Zierbekleidung kann nun punktweise mit Leim versehen und dann in die Nut der Zarge eingeschoben werden. Bei einer ausreichenden Einstecktiefe kann auf das Verleimen der Zierbekleidung verzichtet werden.
Türgriff montieren
14Bei neuen Türen sind die Schlösser normalerweise schon eingebaut, Du benötigst nur noch einen passenden Türbeschlag. Mit der beiliegenden Bohrschablone werden die benötigten Bohrlöcher angezeichnet. Die Löcher dann mit dem passenden Holzbohrer von beiden Seiten in das Türblatt bohren.
15Beachte beim Verschrauben, dass Feingewindeschrauben enorme Kräfte erzeugen, durch die sich der Schlosskasten zusammenziehen kann oder Risse in der Oberfläche entstehen können. Ziehe die Schrauben zur Befestigung der Beschläge deshalb nur mit einem Handschraubendreher leicht an.
Montage-Alternative mit Türfutter-Montageset
16Eine Türfutter-Spreize am Querfutter ansetzen und die Breite genau einstellen. Nimm die Türfutter-Spreize dann wieder ab, setze sie im mittleren Zargenbereich (an der Schlossseite) an und klemme sie fest. Dann eine zweite Türfutter-Spreize ebenfalls auf die richtige Breite einstellen und auf Höhe des unteren Bandes festklemmen.
17Nun kann die Zarge aufgerichtet und in die Türöffnung gestellt werden. Bei Hartböden (z. B. Fliesenbelag) wird mit einem 3-mm-Unterlagsplättchen unterfüttert und die Fuge später mit Silikon verfugt.
18Am Querfutter oben rechts und links je eine Richtzwinge anklemmen. Wie zuvor beschrieben wird erst das Querfutter mit der Wasserwaage ausgerichtet. Das Ausrichten und Fixieren des Querfutters erfolgt mit den beiden Richtzwingen.
19Wenn das Querfutter waagerecht ausgerichtet ist, wird die Senkrechte mit der Wasserwaage geprüft und an den beiden Türfutter-Spreizen exakt ausgerichtet. An ihnen kann auch der Wandabstand des Längsfutters exakt eingestellt werden. Danach wie oben beschrieben die Hohlräume mit Zargenschaum nach Herstellerangabe ausschäumen.
20Versiegle die Zarge im Fussbereich vor der ersten Reinigung von Hartböden (z. B. Fliesen) mit Sanitär-Silikon. Beachte dabei auch die Verarbeitungshinweise des Herstellers, um beispielsweise Farbveränderungen bei bestimmten Steinböden zu vermeiden.
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