Was sind Ollas?
Das Wort «Olla» kommt aus dem Spanischen und bedeutet Topf. Bei herkömmlichen Ollas handelt es sich um bauchige Töpfe oder Flaschen aus unversiegeltem Ton. Diese gräbst Du in die Erde ein, sodass nur noch der Hals herausschaut. Dort giesst Du anschliessend Wasser hinein, welches dann langsam über das wasserdurchlässige Material an die Umgebung abgegeben wird. So kannst Du den Wurzelbereich Deiner Pflanzen feucht halten. Die Bewässerung mit Ollas hat ausserdem zahlreiche Vorteile:
- Du sparst Zeit, da Du nicht mehr täglich giessen musst.
- Der Wasserverlust wird reduziert. Da es sich bei Ollas um eine unterirdische Bewässerung handelt, wird der Wasserverlust durch Verdunstung minimiert.
- Unkrautwuchs wird minimiert. Weil die Erdoberfläche weitestgehend trocken bleibt, kann Unkraut schwerer keimen.
- Schützt vor Krankheiten und Schädlingen. Die Blätter der Pflanzen werden so nämlich nicht mehr nass. Falscher Mehltau hat z. B. keine Chance mehr.
Hochbeet bewässern mit Ollas
Ollas eignen sich auch sehr gut für die Bewässerung von Hochbeeten. Durch das geringere Erdvolumen in Hochbeeten trocknet der Boden hier besonders schnell aus. Dagegen kann eine Bewässerung mit Ollas helfen.
Gartenbewässerung mit Ollas: So geht's
Als erstes überlegst Du Dir, wo Du Deine Olla platzieren möchtest und gräbst an dieser Stelle ein Loch in die Erde. Als Zeitpunkt eignet sich hierfür das Frühjahr, weil Du dann noch nicht so viele Wurzeln zerstören kannst. Anschliessend platzierst Du die Olla in dem Loch und schüttest es so mit Erde zu, dass noch ca. drei bis vier Zentimeter aus dem Boden ragen. Nun füllst Du durch das Loch in der Olla Wasser ein. Optional kannst Du es zum Schluss mit einem Untersetzer abdecken. So verhinderst Du, dass Dreck oder kleine Tiere hineinfallen. Fertig ist Deine Gartenbewässerung mit einer Olla.
Ollas selber machen
Selbst gebaute Ollas aus Tontöpfen sind eine günstige Alternative zur gekauften Variante. Du brauchst dafür lediglich zwei unbehandelte Tontöpfe, leichter geht es, wenn einer einen etwas geringeren Durchmesser hat. Ausserdem benötigst Du noch einen flachen Stein oder eine Tonscherbe sowie Wachs, Zement oder Silikon zum Abdichten. Optional ist ein Blumentopf-Untersetzer als Abdeckung der Olla. Anschliessend gehst Du wie folgt vor:
- Zunächst solltest Du das Wachs, den Zement oder das Silikon vorbereiten.
- Dann klebst Du mithilfe der Tonscherbe bzw. des Steins, das Loch im grösseren Topf zu, sodass dieser abgedichtet ist.
- Abschliessend musst Du nur noch den kleinen Topf kopfüber in den grossen Stecken und die Topfränder ebenfalls gut abdichten. Trocknen lassen und fertig ist Deine selbst gebaute Olla. Nun kannst Du testen, ob sie dicht ist.
Gartenbewässerung mit Ollas: häufige Fragen
Wie oft muss ich die Olla auffüllen?
In der Regel solltest Du die Olla ca. ein bis zwei Mal pro Woche auffüllen. Hier hängt die Häufigkeit stark von der Witterung, dem Boden und dem Wasserbedarf der einzelnen Pflanzen ab. Je toniger ein Boden ist, desto schneller entleert sich z. B. auch die Olla.
Wie viele Ollas brauche ich für mein Beet?
In erster Linie hängt auch hier die Menge von der Witterung und dem Wasserbedarf der einzelnen Pflanzen ab. Als Orientierung, Pflanzen im Umkreis von 50 bis 100 cm profitieren von der Bewässerung mit Ollas.
Kann ich die Olla im Winter im Beet lassen?
Kurze Antwort, nein. Ollas sind nicht winterfest. Entferne sie daher vor dem ersten Frost aus dem Beet. Du kannst sie dann kurz ausspülen und über Winter im Trockenen einlagern.
Können Ollas meine komplette Bewässerung ersetzen?
Hier kommt es darauf an, welche Pflanzen Du hast und um welche Jahreszeit es sich handelt. Kurze Perioden, wie Abwesehnheit durch Ferien, kannst Du mit einer Olla überbrücken. Normalerweise können sie die reguläre Bewässerung allerdings «nur» unterstützen, nicht komplett ersetzen. Auf Nummer Sicher gehst Du, wenn Du gelegentlich zusätzlich per Hand wässerst.
