Anleitung

Wand verputzen

Wand verputzen

Du hast ausgebaut, renoviert, Schlitze für Steckdosen geklopft, Rohre oder Leitungen verlegt? Dann heisst es jetzt: Ran an den Putz, damit die Wand wieder eben wird. Hier erfährst Du Schritt für Schritt, wie Du Wände verputzt und Decken mit Rollputz bearbeitest.

Das brauchst Du

Vorbereitung

Materialbedarf ermitteln

01

Vor Arbeitsbeginn wird der Materialbedarf ermittelt. Dafür musst Du die Wände und die Decke genau ausmessen. Am einfachsten geht das mit einem Laser-Entfernungsmessgerät. Mit den Massen hast Du alle Angaben, die Du zum Kauf des Materials in Deinem HORNBACH Markt benötigst.

 Arbeitsschritt 1

Raum ausräumen

02

Räume alles aus dem Raum, was stört. Entferne die Fussleisten und hänge das Türblatt aus. Decke den Boden mit Malervlies ab und lege Milchtütenpapier darüber; so ist er gut geschützt. Verklebe die Bahnen am Rand – und auch miteinander. Drehe anschliessend die Sicherung heraus oder lege den FI-Schalter in die Position „Aus“. Prüfe, ob alle elektrischen Anschlüsse im Raum stromlos sind. Erst jetzt dürfen Steckdosen und Lampen entfernt werden – dafür brauchst du einen Fachmann, vor allem, wenn Anschlussdosen entfernt werden müssen. Die Sicherungen bleiben draussen bzw. auf „Aus“, bis Du mit den Arbeiten fertig bist und alle elektrischen Anschlüsse wieder vom Fachmann montiert sind. Klebe alle Steckdosen und Schalter mit Abdeckband ab, die nicht entfernt wurden.

 Arbeitsschritt 2

Tapeten entfernen

03

Du hast noch Tapeten an den Wänden? Die werden jetzt entfernt. Perforiere die Tapeten dazu mit der Igelwalze. Gib Tapetenlöser in ein Drücksprühgerät und fülle es mit Wasser auf. Sprühe die Tapetenflächen mit dem Tapetenlöser ein und lass ihn einwirken. Die Tapeten müssen zum Abziehen nass sein.

 Arbeitsschritt 3
04

Entferne die Tapeten mit einem Malerspachtel. Lässt sich nicht gleich alles ablösen? Dann diese Stellen erneut einsprühen, einwirken lassen und dann die Tapete entfernen. Entferne anschliessend den alten Tapetenkleister mit Waschbürste und Spülmittelwasser von Wänden und Decke. Wische die Flächen zum Schluss mit einem Schwammbrett sauber ab.

 Arbeitsschritt 4

Schnellputzprofile setzen

05

Damit der Putz über die gesamte Fläche eben und glatt wird, werden alle 40 bis 60 cm Schnellputzprofile gesetzt; zum Seitenrand mit einem Abstand von je 30 cm.

Markiere die Position der Profile: senkrecht und waagerecht. Der Abstand richtet sich nach der Länge der verwendeten Abziehlatte – sie muss von Schiene zu Schiene reichen und dabei auch den seitlichen Randbereich erfassen.

 Arbeitsschritt 5

Putzschäden reparieren

06

Schlage störende Putzreste mit Hammer und Meissel ab oder trage sie mit dem Gitterrabot ab.

 Arbeitsschritt 6
07

Kürze die Schnellputzprofile mit Winkelschleifer und Trennscheibe auf Wandhöhe, abzüglich 1 cm Abstand oben und unten.

 Arbeitsschritt 7
08

Nun werden die Schnellputzprofile gesetzt. Nässe dazu die Wand an den Markierungen mit einem Drucksprühgerät vor. Rühre dann den Eckschienenmörtel nach Packungsangabe an.

Trage einige Batzen Mörtel im Abstand von 30 bis 40 cm auf die Wand auf. Drücke die Profile dann in die Mörtelbatzen und richte sie mit der Wasserwaage senkrecht aus. Zueinander müssen sie exakt auf einer Höhe sein – prüfe das mit der Abziehlatte und berücksichtige dabei die gewünschte Putzstärke (z. B. 15 mm): Das ist der Abstand von der vorderen Profilkante bis zur alten Wand.

 Arbeitsschritt 8

Eckschienen setzen

09

Setze an den Fenstern die Eckschienen. Sie erleichtern das Verputzen an den Ecken und schützen die Kanten später vor Beschädigungen. Wird die Nische unter dem Fenster später zugemauert? Dann setze die Schienen nur im oberen Bereich.

 Arbeitsschritt 9

Deckenputz anbringen

10

Möchtest Du auch die Decke verputzen? Dann bringe ringsum an der Decke ein selbstklebendes Putzband an – es trennt den Deckenputz vom Wandputz und verhindert so Spannungsrisse.

 Arbeitsschritt 10

Welche Putze gibt es?

Je nach Einsatzort und -zweck werden verschiedene Putze eingesetzt.

  • Kalkzementputz: Dieser universelle Putz wird überwiegend im Aussenbereich bei schwerem Mauerwerk (Kalksandstein, Altziegel, Betonsteine) eingesetzt. Für Leichtmauerwerk (Poroton, Porenbeton) gibt es spezielle Leichtputze. Im Innenbereich wird er häufig in Feuchträumen wie Keller oder Bad verwendet.
  • Zementputz: Für Flächen mit sehr hoher Feuchtigkeitsbelastung wie Sockelflächen oder in Feuchträumen ist der Zementputz die erste Wahl.
  • Gipsputze: Gipsputz darf nur im Innenbereich eingesetzt werden. Er ist vielseitig und kann als Basis für Anstriche, Tapeten oder Fliesen eingesetzt werden.
  • Edelputz/Dekorputz: Diese Putze werden als fertige Putze im Eimer oder als mineralische Putze im Sack angeboten. Je nach Produktwahl und Werkzeug kannst Du verschiedene Strukturen erstellen.

Arbeitsschritte

Putz an der Wand auftragen

11

Jetzt wird der eigentliche Putz aufgetragen. Nässe dafür die Wand wieder vor. Mische anschliessend den Putz sackweise im Mörtelkübel an. Trage im ersten Abschnitt den Putz mit der Glättekelle von unten nach oben auf die Wand auf – etwas dicker, als die Schnellputzprofile hoch sind.

 Arbeitsschritt 11

Putz abziehen

12

Ziehe den Putz mit der Abziehlatte von unten nach oben über die Schnellputzprofile ab. Lassen sich die Randbereiche mit der Abziehlatte schwer bearbeiten? Dann arbeite hier mit dem Fassadenspachtel nach. Arbeite auf die gleiche Weise Abschnitt für Abschnitt bis zum Ende.

 Arbeitsschritt 12

Ecken und Fenster ausarbeiten

13

Arbeite an den Ecken wie der Fensterlaibung mit der Glättekelle. Halte an der waagerechten Kante der zugemauerten Heizkörpernische eine Abziehlatte dagegen, dann gelingt die Kante besser. Darüber wird später die Fensterbank gesetzt.

Reinige die Werkzeuge und lass den Putz anziehen – sobald die Oberfläche angesteift ist, wird sie mit dem Gitterrabot geglättet. Mit dem Gitterrabot wird auch die Sinterschicht von der Oberfläche entfernt; dadurch ist die Fläche gut vorbereitet für die nächste bzw. endgültige Wandbeschichtung.

 Arbeitsschritt 13
Prüfe die Wandfläche mit einer Richtlatte. Ist irgendwo noch zu viel Putz aufgetragen? Dann nimm das überschüssige Material jetzt mit dem Gitterrabot wieder herunter. Kalkputz darf nicht zu schnell trocknen, weil er sonst aufbrennen kann und dann nicht richtig aushärtet. Darum musst Du die Fläche in der Trocknungsphase eventuell noch einmal nässen.

Decke mit Rollputz bearbeiten

14

Die Decke muss für das Verputzen mit Rollputz vorbereitet werden. Entferne zuerst Tapetenreste, Staub und Schmutz, danach auch das Putzband: Schneide es ringsum an der Deckenkante mit dem Abbrechmesser ein und zieh es ab. Spachtle anschliessend alle Löcher und Risse zu.

Plattenstösse von Trockenbauplatten werden mit Fugenband armiert, damit es später nicht zur Rissbildung kommt. Mische dazu Holzleim mit etwas Wasser, streiche damit über die Plattenstösse und bette das Fugenband darin ein. Überstreiche das Fugenband anschliessend noch einmal mit dem Leimgemisch. Lass die Armierung danach trocknen.

 Arbeitsschritt 14

Fuge verspachteln

15

Wenn die Armierung trocken ist, wird die Fuge auf beiden Seiten gut 20 cm breit mit Spachtelmasse überspachtelt. Wenn auch die Spachtelmasse getrocknet ist, die Fläche mit einem Schleifgitter glätten und abfegen.

 Arbeitsschritt 15

Putzgrundierfarbe anbringen

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Nun wird noch die Putzgrundierfarbe aufgetragen. Sie sorgt für eine gleichmässige Oberfläche. Mische die Farbe gut durch und trage sie mit dem Farbroller auf. Wenn die Farbe durchgetrocknet ist, wird mit einem Langflorroller der Rollputz aufgetragen. Mach die Rolle dazu nass und tauche sie tief in den Putz im Eimer ein. Roll die Decke damit so lang, bis eine gleichmässige Struktur sichtbar wird.

Beim Rollputz gibt es verschiedene Strukturvarianten. Mit einem Flächenstreicher erzielst Du beispielsweise eine Streichputzoptik. Mit der Schaumstoffrolle oder dem Erbslochroller erhältst Du wieder andere Strukturen. Ein feiner Rollputz wird dagegen nur glatt aufgerollt.

 Arbeitsschritt 16

Tipp

Bei farbigem Putz ist es immer gut, wenn Du nach dem Verputzen eine kleine Menge Pulver bewahrst, um für spätere Reparaturarbeiten gerüstet zu sein. Putzschäden lassen sich damit gut beheben. Beachte jedoch die Haltbarkeit des Putzes (üblicherweise 6 Monate).

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