Arten der Gartenbewässerung
Die gute alte Giesskanne ist vor allem dann praktisch, wenn Du z. B. auf Deiner Terrasse einzelne Blumentöpfe schnell und unkompliziert mit einem Schuss Wasser versorgen möchtest.
Die Giesskanne hat dort ihre Grenzen, wo Du Rasen bewässern willst. Da brauchst Du eine Alternative.
Der Schlauch und die Gartenbrause
Die nächste Stufe nach der Giesskanne? Der Gartenschlauch natürlich. Ihn kannst Du mit verschiedenen Aufsätzen kombinieren - mit Spritzen, Brausen oder Giessstäben.
Bei dieser Art der Bewässerung ist es praktisch, dass Du die volle Kontrolle darüber hast, welche Bereiche des Gartens wie viel Wasser abbekommen. So kannst Du manche Beete intensiver und andere weniger giessen. Ab einer gewissen Gartengrösse hat aber auch der Schlauch seine Grenzen.

Auch zweckentfremdet gut - der Rasensprenger
Er wird gerne zweckentfremdet. Durch den Regen vom Rasensprenger laufen kann man im Sommer mal machen.
Angeschlossen an einen Gartenschlauch oder eine Zisterne mit Pumpe, beregnet der Rasensprenger den Rasen optimal sachte von oben. Du kannst auch einstellen, ob er sich abwechselnd auf die Seite drehen soll.
Mit einem Sprenger kannst Du grosse Rasenflächen wässern - bis zu 350 m 2.

Präzisionswerkzeug - die Tropfbewässerung
Wenn Du sicher gehen willst, dass jedes Pfänzchen genug Wasser abbekommt, du aber nicht mit der Giesskanne jedes einzeln versorgen willst, dann bist Du bereit für die Tropfbewässerung.
Sie eignet sich für alle Bereiche ausserhalb des Rasens und bewässert gezielt in Wurzelnähe und damit sparsam weil das Wasser genau da ankommt, wo es hin soll.
Den Anfang des Systems bildet ein Basisgerät, das den Druck mindert und zugleich das Wasser filtert.
Angeschlossen daran wird ein Verlege- oder Verteilerrohr, das das Wasser zu den gewünschten Stellen transportiert. Das System ist vielseitig einsetzbar, z.B. für Balkonkästen, Terrassenpflanzen, Hecken und Sträucher oder für Blumen- und Gemüsebeete sowie für Gewächshäuser.
Die Tropfbewässerung gibt es in verschiedenen Ausführungen:
Angepasst an Dein Beet
Gerade die Tropfbewässerung kannst Du an unterschiedlichen Stellen in Deinem Garten einsetzen. Achte darauf, dass Du die passende Methode für Deine Zwecke wählst.
Versenkregner
Der Versenkregner ist vor allem dann eine gute Alternative, wenn Du eine unsichtbare aber effektive Art der Bewässerung suchst.
Sie verdanken ihren Namen nämlich der Tatsache, dass sie im Boden verschwinden, wenn sie nicht sprühen.
Die Düsen werden durch den Wasserdruck nach oben geschoben und wenn das Wasser abgestellt ist, ziehen sie sich in ihr Gehäuse zurück und sind fast nicht zu sehen.
Die Versenkregner sprühen ohne grossen Druck und eignen sich deshalb für alle Pflanzen. Sie können den Rasen bewässern aber auch Nutz- und Zierpflanzen.
Der Strahl lässt sich einstellen und kann entweder rundum sprühen oder in bestimmten Abschnitten. So kannst Du den Vesenkregner auch nahe an der Hauswand platzieren. Wenn Du die Düse entsprechend einstellst, bleibt die Hauswand immer trocken.
Und Du kannst um die Ecke sprühen, wenn Du den richtigen Winkel wählst.

So legst Du ein Bewässerungssystem an
1. Planen
Lege alle Teile nach Deinem Verlegeplan oder den Planungsunterlagen des Herstellers auf der Garten- bzw. Rasenfläche aus. Beginne mit der Verlegung am Anfang der Bewässerungsanlage – dem Wasseranschluss. Schneide nun die Rohre entsprechend zu und verbinde die einzelnen Elemente miteinander. Achte darauf, dass keine Erde in die Rohrleitung gerät!
Wichtig: Rohre so zusammenfügen, dass eine dichte Verbindung gesichert ist.
2. Graben ausheben
Stell die Sprührichtung, die Sektoren und die Reichweite am Regner noch vor der Verlegung in die Erde ein. Wenn Du alle Teile verbunden hast, führe einen Probelauf durch noch bevor Du das System in der Erde verlegst. Steche die Erde oder den Rasen V-förmig ca. 20–25 cm tief ein, nimm die Grasnarbe ab und leg sie beiseite. Hebe den Graben komplett aus.
3 .Verlegen
An die tiefste Stelle der verlegten Rohre kommt ein Entwässerungsventil. Zur Verbesserung der Drainage bringst Du eine Lage gewaschenen Kies aus. Platziere das Rohrleitungsnetz mit den Regnernund den anderen Anschlussteilen im Graben. Um Beschädigungen (z. B. beim Rasenmähen) zu vermeiden, musst Du alle unterirdisch verlegten Regner und Dosen bündig zur Erdoberfläche verlegen.
4. Zumachen
Schütte jetzt den Graben wieder zu, setze die Grasnarbe ein und tritt sie fest. Wenn du den Graben und die Rasendecke vorsichtig wässerst, beschleunigt das die Anwachsphase.
Tipp: Mach während der Verlegung Fotos Deines Rohrleitungsnetzes. So kannst Du bei Bedarf später leichter feststellen, wo die einzelnen Leitungen liegen.
Hinweis
Die verschiedenen Möglichkeiten, Deinen Garten zu bewässern, kannst Du natürlich miteinander kombinieren. Die Tropfbewässerung kannst Du sowohl mit dem Rasensprenger, als auch mit dem Versenkregner kombinieren. Und wenn Du Dich entscheidest, manche Pflanzen von Hand zu giessen, kann der Rest des Gartens trotzdem an ein System angeschlossen sein.
Garten automatisch giessen
Wenn Du verhindern willst, dass Du aus dem Urlaub kommst und Dein Garten brauner ist als Du, dann installiere doch eine automatisierte Bewässerungsanlage. Ein Bewässerungscomputer übernimmt dabei die ganze Arbeit und Du kannst trotzdem bis auf die Minute genau festlegen, wann gegossen wird.
Und neben der neu gewonnen Flexibilität hat die automatische Bewässerung noch mehr Vorteile:
- Gezielt und wassersparend! Hier kannst Du echt sparen, denn Du brauchst bis zu 70% weniger Wasser.
- Flexibel! Du kannst das System klassisch an den Wasserhahn oder auch an die Regentonne oder andere Wasserquellen anschliessen.
- Kompatibel! Passt zu allen gängigen Systemen.
- Fast überall einsetzbar! Die clevere Bewässerung kannst Du für Garten, Terrasse oder Balkon nutzen.
- Zur vollautomatischen Steuerung beliebig vieler Bewässerungsstränge gibt es kabelgebundene oder kabellose Steuereinheiten. Je nach Modell kann der Bewässerungscomputer mehrere verschiedene oder ein gleiches Bewässerungsprogramm speichern.
- Kabellose Bewässerungsanlagen arbeiten mit individuell programmierbaren Steuereinheiten, die fest mit den Ventilen verbunden sind. Auf diese Weise können Bereiche im Garten unterschiedlich stark bewässert werden.
- Es gibt Bewässerungscomputer, die über Funk mit einem Erdfeuchte-Messgerät verbunden sind. Der Computer wertet die gesendeten Infos aus und stellt eigenständig die nötige Bewässerung ein. Den gewünschten Zeitpunkt bestimmst Du.
- Bei einer anderen Variante der Bewässerungssteuerung, misst die Anlage regelmässig die Verdunstung aus den Pflanzen, die Lufttemperatur, die Sonneneinstrahlung, die Luftfeuchtigkeit und die Niederschlagsmenge. Daraus ermittelt sie den Wasserbedarf der Pflanzen. Diese Methode ist sehr genau und spart enorm viel Wasser.
- Die meisten Bewässerungscomputer haben eine Solarzelle, aus der sie ihren Betriebsstrom beziehen. Vor dem ersten Frost muss man das Gerät vom Wasserhahn abschrauben und frostsicher lagern.
Tipps: Garten richtig bewässern
Den Schlauch anschliessen und draufhalten. Eine ordentliche Gartenbewässerung ist schon etwas mehr als das. Hier ein paar Grundlagen, die für die richtige Bewässerung wichtig sind:
Tipp
Verwöhne Deine Pflanzen nicht zu sehr – dann haben sie an heissen Tagen ein erhöhtes Bedürfnis nach Wasser, das nur schwer zu stillen ist. Bewässere daher erst, wenn es wirklich nötig ist, also etwa ab dem Frühsommer. Viele Pflanzenarten kannst Du dadurch regelrecht trainieren, wodurch sie heisse Sommer besser überstehen!
So planst Du Deine Gartenbewässerung
Damit Deine Gartenbewässerung auch rundum gut geplant ist, solltest Du Dir im Vorfeld gründlich Gedanken machen. Anders kostet Dich das nur Zeit und Geld.
- Fertige zunächst eine Skizze an, auf der alle Bereiche Deines Gartens aber auch Gebäude und vor allem Wasseranschlüsse drauf sind.
- Halt auch fest, wo keine Bewässerung nötig ist.
- Berechne nun die Fläche in Quadratmetern, die Du bewässern willst.
- Überleg Dir, wie viele Sprinkler, Sprenger und Tropfsysteme Du für Deine Fläche brauchst und wo Du sie jeweils brauchst.
- Auf Deinem Plan kannst Du die unterschiedlichen Geräte und ihre Position festhalten. Dann siehst Du auch, wie viele Geräte an einer Leitung hängen und kannst verhindern, dass sie überlastet wird.
Regenwasser im Garten nutzen
Jeder Schweizer verbraucht im Schnitt mehr 160 Liter Trinkwasser pro Tag. Das verbraucht Ressourcen und kostet auch Geld. Warum nutzt Du also nicht den Regen der ohnehin vom Himmel fällt, um Deinen Garten zu bewässern. Das geht unter Umständen ganz einfach.
Grundsätzlich hast Du zwei Möglichkeiten, wenn Du das Regenwasser für Deine Gartenbewässerung nutzen möchtest.
1. Regenwasser in einer überirdischen Regentonne sammeln
2. Regenwasser in einem unterirdischen Tank sammeln.

Regentonnen sind die einfache Möglichkeit, Regenwasser zu nutzen. Du stellst sie neben dem Fallrohr der Dachrinne auf und schliesst sie daran an. Über einen Regenwasserfänger läuft bei jedem Regenguss, Wasser in die Tonne. Über einen Auslaufhahn kannst Du das Wasser bequem in die Giesskanne abfüllen und giessen. Oder Du schliesst eine Pumpe und ein Bewässerungssystem an.
Unterirdischer Einbautank
Etwas aufwändiger, dafür auch leistungsstärker, ist der Einbau eines unterirdischen Tanks bzw. einer Zisterne. Dafür wird das Regenwasser durch ein Dachrinnengitter gefiltert und im Kunststofftank aufgefangen.
Ein Zulaufberuhiger wird auf dem Grund des Tanks durch das Zulaufrohr fixiert. Das Wasser kommt ohne Strömung in der Zisterne an. So werden keine Sedimente oder andere Stoffe aufgewirbelt. Ausserdem sorgt der Zulaufberuhiger dafür, dass der Sauerstoff, der mit dem Regen in den Tank kommt, sich unten sammelt. Dadurch bleibt das Wasser immer frisch. An den Tank kannst Du unterschiedliche Pump- und Bewässerungssysteme anschliessen. Das Bewässern kostet Dich keinen Rabatt mehr.
Die Tabelle hilft Dir herauszufinden, wie gross der Tank für Deinen Garten sein muss.

überdachte Fläche in m 2 (Dach von dem Wasser in den Tank läuft) | Gartengrösse in m 2 | Tankgrösse in l | |||
100 | 100-300 | 100-500 | >500 | ||
<40 | x | 1.000 | |||
60 | x | x | 2.000 | ||
60 | x | x | 2.000 | ||
60 | x | x | 2.100 | ||
80 | x | 3.400 | |||
100 | x | x | 4.500 | ||
120 | x | x | 4.200 | ||
120 | x | x | 4.200 | ||
120 | x | 6.000 | |||
160 | x | x | 9.000 | ||
>160 | x | 12.000 |
Tipp
Wenn Dein Garten weitläufig ist und Du keinen langen Schlauch verlegen willst, kannst Du eine Wassersteckdose installieren. Über eine Leitung kannst Du dann Wasser aus einem Tank für den Schlauch abzapfen. Praktisch und fast unsichtbar!
Bewässerungs-Lexikon
Kreisregner
Kreisregner geben aus kleinen Düsen Wasserstrahlen ab und drehen sich dabei, sodass der Gartenbereich schön gleichmässig beregnet wird. Die Reichweite ist bei den meisten Kreisregnern einstellbar. Falls nicht, kannst Du über den Wasserdruck – also wie weit der Wasserhahn geöffnet ist – die Wurfweite beeinflussen.
Impulsregner
Impulsregner schleudern das Wasser sehr weit. Der Strahl wird von einem kleinen Stopper ständig unterbrochen, damit er nicht zu hart auf den Boden trifft. Sie können über Hindernisse hinweg spritzen, Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung leiden aber unter der Wucht des Strahls.
Versenkregner
Wenn sie nicht in Betrieb sind, sieht man sie kaum. Sie schlummern unter der Erde. Sobald das Wasser angestellt wird, schiebt der Wasserdruck die kleinen Türmchen mit den Düsen aus ihrem versteckten Gehäuse. Je nach gewünschter Spritzweite gibt es verschiedene Regnerarten und -grössen.
Sprühschlauch
Aus feinen Löchern im Schlauch kommt ein gleichmässiger Sprühnebel. Die Reichweite ist nicht hoch, dafür sind die Tropfen klein, Erde und Pflanzen werden sanft benetzt und Erde nicht weggeschwemmt.
Mehrflächenregner
Hier kannst Du unterschiedliche Bewässerungsarten einstellen, sodass der Mehrflächenregner mehreren Anforderungen genügt. Optimal für kleine Gärten mit Winkeln und abwechslungsreicher Vegetation.
Kleinflächenregner
Kleinflächenregner versorgen mit einem leichten Plätschern ein Gartenstück bis zu einem Radius von 40 cm sanft mit Wasser. Blüten und Blätter werden nicht nass.
Sprühregner
Du kannst die Höhe des Sprühregners an die Höhe der Pflanzen anpassen. Die Düsen besprühen eine Fläche im Winkel von 90°, 180° oder 360°, die Reichweite geht bis 3 m. Eine Abwandlung ist der Rotorsprühregner.
Viereckregner
Die Wasserstrahlen kommen fächerartig aus nebeneinanderliegenden Düsen. Der Wasserdruck lässt den Regner hin und her pendeln, so dass eine rechteckige Beregnungsfläche entsteht.
Wassersteckdose
Funktioniert genau wie bei Strom – man verlegt eine Gartenbewässerungsleitung und schliesst an der gewünschten Stelle die Wassersteckdose an. Hier kann man jetzt immer, wenn man möchte, einen Gartenschlauch anschliessen und hat sofort Wasser. Ein Deckel verhindert, dass Schmutz eindringt.
Wasserverteiler
Mit diesen Zwischenstücken kann man mehrere Schläuche an einen Wasserhahn anschliessen.
Feuchtefühler
Feuchtefühler aus Ton und Plexiglas stecken im Wurzelbereich und messen die Feuchtigkeit des Bodens. Bei zu trockenem Boden erhält die Bewässerungsanlage ein Signal und startet mit der Bewässerung. Sobald ein vorher eingestellter Feuchtigkeitswert erreicht ist, wird die Bewässerung wieder gestoppt.
Bewässerungscomputer
Bewässerungscomputer gibt es in verschieden komplexen Ausführungen. Sie steuern die Bewässerungsanlage, empfangen Signale vom Feuchtemesser etc.
Bewässerungsuhr
Die Bewässerungsuhr funktioniert wie eine Küchenuhr. Man stellt manuell eine bestimmte Bewässerungszeit ein. Ist die Zeit abgelaufen, wird die Bewässerung automatisch abgeschaltet.
Basisgerät
Ein Basisgerät, das zwischen den Wasserhahn und die Leitung gehängt wird, filtert das Wasser, um die feinen Düsen vor Verunreinigungen zu schützen. Es mindert ausserdem den Wasserdruck.
Tropfdüsen
Tropfdüsen geben das Wasser, ihrem Namen entsprechend, tröpfchenweise ab. Sie kann man je nach System an das Ende oder irgendwo in der Mitte eines Schlauches einklinken, bzw. einstecken. Damit die Düsen nicht verstopfen, muss weiter vorne im Schlauch ein Filterstück eingebaut werden. Das Wasser verdunstet nicht so schnell, weil es direkt an die Erde abgegeben wird. Erde wird nicht weggeschwemmt und Blätter und Blüten bleiben trocken. Eignet sich auch gut für Blumenkästen!
Verbindungen
Zum Abzweigen von Leitungen gibt es kreuz- und T-förmige Verbindungsteile. Ein L-Stück führt um die Ecke. Mit Verbindern werden Rohre einfach verlängert, mit Verschlussventilen kann man Rohre und damit Anlagenteile temporär verschliessen. Um Schläuche mit unterschiedlichen Durchmessern miteinander zu verbinden, gibt es entsprechende Reduzierverbinder. Auf die Enden steckt man Verschlussstopfen.
Perlschlauch/Tropfschlauch
Das Material des Schlauches ist gewollt porös, sodass er permanent kleine Tröpfchen absondert, die die Erde in der Umgebung konstant feucht halten. Das Wasser verdunstet nicht so schnell, weil es direkt an die Erde abgegeben wird. Erde wird nicht weggeschwemmt und Blätter und Blüten bleiben trocken. Perl- oder Tropfschläuche sind erhältlich mit speziellen selbstschliessenden Tropfern für den unsichtbaren unterirdischen Einbau oder in einfacherer Ausführung für die Verlegung über der Erde. Zwischen Wasserhahn und Tropfschlauch koppelt man einen Gartenschlauch. Eignet sich auch gut für Blumenkästen!