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Das Ziel ist klar. Dein Apfelbaum soll ordentlich Früchte tragen – und das Jahr für Jahr. Damit das passiert, ist ein regelmässiger Schnitt Deines Apfelbaums wichtig. Denn durch den Schnitt kann Dein Baum nicht nur mehr Energie in die verbleibenden Triebe stecken, es kommt auch mehr Licht an die Früchte. Eine luftige Krone trocknet nach einem Regenschauer auch schneller wieder ab, das macht Deinen Apfelbaum weniger anfällig für Pilze.

Im Prinzip gibt es zwei Zeitfenster, in denen Du Deinen Apfelbaum schneiden kannst:

  • Ein Winterschnitt von Januar bis April.
  • Ein Sommerschnitt von Juni bis August.

Es gibt einen ganz klaren Vorteil, wenn Du Deinen Apfelbaum im Winter schneidest: Durch die fehlenden Blätter hast Du den perfekten Überblick über alle Äste Deines Baums.

Auch wenn der Apfelbaum einen Winterschnitt bei Temperaturen bis zu –5 °C wegsteckt, solltest Du Dir einen frostfreien Tag zum Schneiden aussuchen. Achte auch darauf, ob ein Vogelnest in der Krone sitzt und störe keinesfalls Vögel beim Brüten.

Apfelbaum schneiden: Zeitpunkt

Vorteil am Sommerschnitt ist, dass die Wunden an Deinem Apfelbaum schneller verheilen. Allerdings brauchst Du mit den ganzen Blättern ein geübtes Auge für den Schnitt. Wächst Dein Apfelbaum zu schnell, ist der Sommerschnitt aber ein gutes Mittel.

Entferne beim Sommerschnitt vor allem junge Triebe. An das alte Holz des Baums solltest Du erst beim nächsten Winterschnitt wieder ran. Der Sommerschnitt des Apfelbaums ist also ideal für leichte Pflegearbeiten.

Bevor es ans Schneiden geht, musst Du erst noch einen Apfelbaum pflanzen? Wir haben den passenden Ratgeber für Dich:

Grundsätzlich gilt beim Schnittwerkzeug: Achte darauf, dass Du Dein Werkzeug vor dem Apfelbaumschnitt gründlich reinigst und desinfizierst. So vermeidest Du, dass Krankheitserreger oder Pilzsporen ins Holz gelangen und Deinen Apfelbaum schädigen. Achte ausserdem darauf, dass das Schnittwerkzeug scharf ist und so Deinen Apfelbaum beim Schneiden nicht verletzt.

Das ist das Schnittwerkzeug, dass Du bereit legen solltest, bevor Du Deinen Apfelbaum schneidest:

  • Für kleine Triebe, die etwa so dick sind wie Dein Daumen, kannst Du eine Gartenschere für den Schnitt nutzen.
  • Äste mit einem Durchmesser von bis zu 4 cm kannst Du gut mit einer Astschere schneiden.
  • Die Säge kommt dann bei allen dickeren Ästen zum Zuge.

Ist Dein Baum schon ein paar Jahre alt und in die Höhe geschossen, kannst Du für den Apfelbaumschnitt auch eine Teleskop-Baumschere nutzen. Oder Du nutzt eine stabile Klappleiter.

Klar ist: Du musst Deinen Apfelbaum regelmässig schneiden. Wie Du ihn schneiden musst, hängt nicht nur vom Alter des Apfelbaums, sondern auch von der Form ab. Hier ein erster Überblick über die verschiedenen Apfelbaumschnitte:

  • Der erste Schnitt, den Dein Apfelbaum bekommt, ist der Pflanzschnitt. Der Name verrät es: Du schneidest den Apfelbaum direkt nachdem Du ihn eingepflanzt hast.
  • Bis Dein Apfelbaum etwa 10 Jahre alt ist, folgt dann jedes Jahr ein sogenannter Erziehungsschnitt.
  • Alte Apfelbäume bekommen etwa alle 3–4 Jahre einen Erhaltungsschnitt.
  • Hast Du den richtigen Zeitpunkt für den Erhaltungsschnitt verpasst und Dein Apfelbaum hat bereits eine vergreiste Krone, ist es Zeit für einen Verjüngungsschnitt.

Egal ob Erziehungsschnitt oder Erhaltungsschnitt, es gibt ein paar grundsätzliche Tipps, wenn Du einen Apfelbaum schneiden möchtest.

  • Arbeite von gross nach klein. Kümmere Dich also erst um dicke Äste, bevor Du Dich an die feineren Triebe machst.
  • Tote oder kranke Äste musst Du auf jeden Fall schneiden.
  • Äste, die gerade nach oben schiessen oder ins innere der Krone wachsen, kannst Du schneiden.
  • Such Dir beim Apfelbaum schneiden immer Knopsen, die nach aussen zeigen. Schneide immer knapp oberhalb der Knospe ab, lass also keinen sogenannten Zapfen stehen. Zapfen sind immer eine mögliche Eintrittsstelle für Krankheitserreger.
  • Äste immer entlang der Wulst am Astring absägen. Das hat zwei Vorteile: Du verletzt die Rinde am Stamm nicht und die Wunde kann gut abheilen.
  • Den Ast beim Sägen gut festhalten, damit er Dir am unteren Ende nicht einreisst.
  • Bei Ästen von 6–7 cm mit der Säge einen Vorschnitt machen, um erstmal Gewicht loszuwerden. Säge zuerst den Ast von unten bis etwa zur Hälfte an. Dann fängst Du leicht versetzt von oben an zu schneiden – ein versetzter Schnitt entsteht. Säg durch und lasse den Ast kontrolliert ab. Den Endschnitt setzt Du dann am Astring.

Die abgeschnittenen Äste kannst Du übrigens super nutzen, wenn Du einen Kompost oder ein Hochbeet neu anlegen willst. Wenn Du die abgeschnittenen Äste nicht weiterverwenden kannst und willst, kannst Du die Äste natürlich auch häckseln.

Was Du in Sachen Kompost und Hochbeet anlegen beachten musst und wie Du richtig häckselst, haben wir Dir in eigenen Ratgebern zusammengestellt:

Der erste Schnitt, den Dein Apfelbaum bekommt, ist der Pflanzschnitt – und der ist besonders wichtig. Denn mit dem Pflanzschnitt schaffst Du die Voraussetzungen für eine tragfähige Krone, die Dir dann auch eine reiche Ernte beschert. Du hast es in der Hand und legst die zukünftige Form Deines Baums fest.

  • Such Dir zuerst einen starken Mitteltrieb aus. Er ist die Basis der späteren Krone und quasi die Stammverlängerung. Alle konkurrierenden Triebe, die steil nach oben wachsen, herausschneiden.
  • Neben einem starken Mitteltrieb braucht Dein Apfelbaum 3–4 Seitentriebe. Die Seitentriebe sollten in regelmässigen Abständen rund um den Mitteltrieb angeordnet sein und etwa einen Winkel von 60–90 Grad zum Haupttrieb haben.
  • Seitentriebe um etwa ein Drittel einkürzen. Den Mitteltrieb so einkürzen, dass Dein Apfelbaum eine Pyramidenform bekommt. Schneide die Äste direkt über einer Knospe ab.
  • Alle dünneren und ungeeigneten Triebe schneidest Du ebenfalls ab – und zwar direkt am Stamm.

Dein junger Apfelbaum braucht jedes Jahr einen Erziehungsschnitt – und zwar bis er etwa 10 Jahre alt ist. Entscheidend beim Erziehungsschnitt ist es, die Konkurrenztriebe und Wassertriebe – auch Wasserschosse genannt – zu entfernen.

Geh ein paar Schritte zurück und schau Dir die Form Deines Apfelbaums an. Verschaff Dir einen Überblick, bevor Du Deinen Apfelbaum schneidest. Viele relativ flach Triebe sollten Dein Ziel sein. Denn an diesen Ästen wachsen später die Früchte.

Apfelbaum Erziehungsschnitt

  • Beim Erziehungsschnitt entfernst Du zuerst dicke, senkrechte Äste, die in direkter Konkurrenz zu Deinem Mitteltrieb stehen.
  • Danach sind die Leitäste dran: Beim Pflanzschnitt hast Du Dich ja schon für 3–4 Leitäste entschieden. Pro Leitast sollten wiederum 3–4 stabile Seitenäste verteilt sein. Alle anderen Triebe an den Leitästen können weg.
  • Hat Dein Leitast mehrere Astenden, lass nur eine davon stehen. Und zwar den Trieb, der nach aussen weist.
  • Der Endtrieb wächst Dir zu steil? Schneide ihn direkt an einer nach aussen zeigenden Knospe ab. So wächst der Ast flacher weiter.
  • Schneide jetzt die Wasserschosser ab.
  • Entferne die Triebe, die nach innen wachsen oder sich kreuzen. Warum? Die sorgen vor allem für Schatten, das willst Du für eine reiche Ernte aber vermeiden.
  • Beim Mitteltrieb solltest Du Dich ebenfalls für nur eine Spitze entscheiden. Hat Deine Spitze einen Astquirl, also auf etwa gleicher Höhe sternförmig um den Stamm abzweigende Äste, schneide auch hier alle bis auf einen kappen.

Nach etwa 10 Jahren braucht Dein Apfelbaum keinen Erziehungsschnitt mehr. Jetzt steht nur noch alle 3–4 Jahre ein sogenannter Erhaltungsschnitt an. Dann haben sich einige Wassertriebe gebildet und so manches Fruchtholz hat sich verausgabt. Du bist also wieder dran.

Tipp: Beobachte im Sommer vor dem Schnitt Deinen Apfelbaum. Wie hat er sich entwickelt? Welche Äste tragen Früchte, welche nicht. Das macht Dir den Erhaltungsschnitt im kommenden Winter leichter. Wichtigstes Werkzeug beim Erhaltungsschnitt ist die Säge.

  • Als ersten Schritt nimmst Du am besten alle toten Äste aus Deinem Apfelbaum raus.
  • Kürze den Mitteltrieb ein, um die Höhe Deines Apfelbaums zu begrenzen.
  • Viele der nach innen wachsenden Triebe kannst Du auch beim Erhaltungsschnitt entfernen.
  • Schneide die Wassertriebe ab. Die bringen ausser Schatten Deinem Apfelbaum nicht allzu viel.
  • Altes Fruchtholz hat oft einen ausgeprägt hängenden Wuchs. Identifiziere diese Äste und gehe am Ast entlang Richtung Stamm. Suche an diesem Ast nach einem jungen Trieb, der schräg aufwärts wächst. Kappe den Ast an der Verzweigung von altem und jungem Trieb.

Du hast ein paar Jahre lang den Erhaltungsschnitt versäumt oder einen Garten übernommen, der lange keine Säge mehr gesehen hat? Dann braucht Dein Apfelbaum einen Verjüngungsschnitt.

Ist der Baum bereits sehr vergreist, innen kahl, mit massiv hängenden Fruchttrieben und einer lichtundurchlässigen Krone, kannst Du den Baum auch in mehreren Stufen über die kommenden 2–3 Jahre verjüngen.

  • Entferne zuerst radikal das ganze Totholz, das Deinen Apfelbaum belastet.
  • Schneide auch alle schwachen und nach innen gerichteten Triebe ab.
  • Schau Dir den Baum genau an und definiere den Mitteltrieb und die 3–4 Leittriebe neu. Lichte alle übrigens Äste auf Astring aus.
  • Kürze die Kronentriebe etwa um die Hälfte ein. Leite sie im besten Fall auf einen jungen, diagonal verlaufenden Seitentrieb ab.

Der Wuchs macht's: Einen Säulenapfelbaum zu schneiden, ist recht unkompliziert. Da der Säulenapfelbaum von Natur aus einen hohen Mitteltrieb und kurze Seitenverzweigungen hat, ist der Schnitt schnell erledigt.

Der normale Wuchs eines Säulenapfels ist schmal – und wie der Name schon sagt säulenförmig. Sollte sich doch mal ein stärkerer und längerer Seitentrieb bilden, entferne ihn direkt am Mitteltrieb.

Kürze Seitentriebe, die länger als 20 cm sind, auf etwa 10–15 cm ein. Guter Zeitpunkt dafür ist die zweite Junihälfte, dann kannst Du das Wachstum auch am einfachsten einbremsen und Dein Säulenapfel legt mehr Knospen an.

Wird Dir Dein Säulenapfelbaum nach einigen Jahren zu hoch, kannst Du den Mitteltrieb ableiten. Schneide also die Spitze oberhalb einer Seitenverzweigung ab – der beste Zeitpunkt dafür ist Ende August.

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