Anleitung

Gabione selber bauen

Steine hinter Gittern! Gabionen liegen immer noch im Trend. Kein Wunder, sie sind einfach praktisch und man kann sie sehr individuell gestalten. Wir zeigen Dir in dieser Anleitung der Meisterschmiede, wie‘s geht!

Herausforderung
Macher
1

Das brauchst Du

Vorbereitung

01

Bevor Du eine Gabione planst, musst Du Dich bei den zuständigen Ämtern erkundigen, ob Du sie überhaupt nach Deinen Vorstellungen bauen darfst. Prüfe auch, z. B. im Bauplan Deines Hauses, ob Leitungen unterhalb der geplanten Gabione verlaufen. Gabionen müssen mit 30 cm Sicherheitsabstand zur Hauswand gebaut werden, damit die Abdichtung der Hauswand nicht beschädigt werden kann.

In dieser Anleitung wird der Bau einer Gabione beschrieben, die als Sichtschutz zwischen zwei Terrassen eines Doppelhauses dient.

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Tipp

Bevor Du anfängst: Schütze die Terrassen mit Folie oder Vlies; Folie hält besser, wenn Du die Flächen darunter vorher nass machst. Trage die Grasnarbe zwischen den beiden Terrassenflächen 5 cm tief ab und bring die Fläche dabei gleich ins Wasser.

02

Vor dem nächsten Arbeitsschritt musst Du den Abstand der Punktfundamente zueinander ermitteln. Mache Dir am besten eine Skizze anhand der Zaunmasse. Stecke den Verlauf der Punktfundamente mit Maurerschnur ab und markiere die Positionen mit Markierungsspray. Die drei Fundamente für drei Pfosten sollen 30 x 30 cm gross werden. Die Löcher müssen 80 cm tief ausgehoben werden, damit das Fundament gegen Frost geschützt ist. Je nach Region beträgt die Frostschutztiefe auch mehr als 80 cm; erkundige Dich bei dem zuständigen Bauamt.

03

Behindert etwas Deinen Graben, was sich nicht entfernen lässt, z. B. ein Terrassenfundament? Falls Du die Löcher nicht bis auf 80 cm tief ausheben kannst, musst Du das Fundament breiter machen – im Beispiel bis an die Terrassenkante. Um die Stabilität zu erhöhen, kannst Du den neu gegossenen Beton mit dem bestehenden Fundament verbinden – zum Beispiel mit Gewindestangen.

Sie werden vor dem Betonieren als Bewehrung mit Verbundmörtel in das bestehende Fundament geklebt. Stabiler wird das Fundament der Gabione aber, wenn Du so viel wie möglich von dem Hindernis abträgst, z. B. mit Bohrhammer und Meissel.

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Trage auf die Fläche um die Löcher Schotter auf und bring ihn dabei mit der Richtlatte ins Wasser. Er ist später die Unterlage für die Steine der Gabionenfüllung. Verdichte die Schicht mit dem Handstampfer. Dabei nicht zu nah an die Lochränder kommen, damit der Rand nicht abbricht.

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Überprüfe die Schotterschicht mit Richtlatte und Wasserwaage, und korrigiere gegebenenfalls.

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Zaun montieren

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Jetzt werden die Zaunelemente vormontiert. Beginne mit einer unteren Doppelstabmatte und montiere sie an zwei Pfosten: Am ersten Pfosten wird die Matte aussen bündig montiert, am nächsten Pfosten nur bis zur Mitte, damit die zweite Matte noch Platz hat. Halte nach oben genau 80 cm Abstand zum Pfostenende ein, damit die obere Matte genug Platz hat.

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(Die Gabione wird 1,80 cm hoch. Die unteren Matten messen einen Meter, also müssen oben 80 cm Platz für die oberen Matten bleiben.)

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Verschraube die Flacheisen auf den Pfosten – kontrolliere dabei noch einmal den Abstand von 80 cm nach oben – noch kannst Du die Matten versetzen. Montiere auf der anderen Seite die Gegenmatte, damit das Zaunelement gleich beim Aufstellen stabil in den Fundamentlöchern steht.

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Zaun mit Fundamenten setzen

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Stell das Zaungerüst in die beiden ersten Löcher und bringe es in die gewünschte Position.

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Fixiere das Zaungerüst mit Kantholz und Schraubzwingen lose in den Fundamentlöchern. Richte es mit der Wasserwaage aus und achte darauf, dass die Pfosten in einer Linie verlaufen.

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Die Pfosten werden mit Schotter unterfüttert, um das Zaungerüst in der Höhe korrigieren zu können.

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Überprüfe mit der Wasserwaage, ob das Zaungerüst gerade steht und korrigiere gegebenenfalls.

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Nun wird das zweite Zaunelement montiert. Ist es für Deine Zwecke zu lang? Dann müssen die Matten gekürzt werden. Schneide die Matten immer so zu, dass sie mit einem Senkrechtstab enden. Danach die Schnittstellen mit Zinkfarbe versiegeln, damit sie nicht rosten.

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Möchtest Du über Eck bauen? Dann stell zwei Pfosten in das dritte Loch und richte den zweiten Pfosten in der gewünschten Richtung aus. In unserem Beispiel geht es gerade weiter: Stell den dritten Pfosten ins dritte Loch. Schraube ein Flacheisen vom ersten Zaungerüst wieder ab, lege die nächste Matte ein und verschraube das Flacheisen wieder; nun das Flacheisen auf dem dritten Pfosten verschrauben.

Verfahre auf die gleiche Weise mit der Gegenmatte. Danach wird das Zaungerüst erneut mit der Wasserwaage senkrecht und waagerecht ausgerichtet und bei Bedarf mit Schotter unterfüttert.

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Verkeile den Zaun mit Latten und Schraubzwingen, bis sich nichts mehr bewegen kann ­– zeltförmig ist es am stabilsten.

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Jetzt wird betoniert: Mische dazu den Trockenbeton im Mörtelkübel mit einem Rührwerk an – achte darauf, dass er nicht zu feucht ist; das Mischverhältnis steht auf der Verpackung.

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Fülle den Beton mit einer Schaufel in die Fundamentlöcher. Die Gewindestangen oder das, was Du als Bewehrung verwendet hast, müssen vollständig eingeschlossen sein. Stochere den Beton gründlich durch, damit die Luftblasen nach oben steigen und entweichen können. Betonreste am Zaun müssen sofort abgewischt werden – ist der Beton erst einmal trocken, kannst Du ihn kaum noch entfernen. Glätte die Betonoberflächen mit einer Kelle. Abschliessend müssen die Fundamente 4 bis 5 Tage trocknen.

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Gabione befüllen

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Wenn die Fundamente ausgehärtet sind, werden die Stützlatten entfernt. Möglicherweise musst Du unter dem Gabionengitter noch etwas Schotter auffüllen, damit die Steine der Füllung nicht unten wieder heraus fallen. Montiere unten die ersten Distanzhalter. Sie verhindern, dass die Steine die Doppelstabmatten auseinanderdrücken. Wie viele Distanzhalter erforderlich sind, steht in der Anleitung. Vor dem Befüllen der Gabione reicht es aus, sie in den ersten beiden Reihen zu montieren.

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Dann werden die Steine verfüllt: einer nach dem anderen. Du wirst ein bisschen puzzeln müssen, damit die Lücken zwischen den Steinen möglichst klein bleiben. Arbeite Dich Reihe für Reihe nach oben und montiere bei jedem waagerechten Doppelstab einen Distanzhalter – auch unter dem obersten Doppelstab.

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Nun werden auf beiden Seiten zwischen allen Pfosten die oberen Matten montiert – auf die gleiche Weise wie die unteren. Dann wird die Gabione bis oben mit Steinen befüllt – denke dabei an die Distanzhalter. Die Steine werden nach dem Einfüllen verstaubt sein. Du solltest den Staub gleich nach dem letzten Stein mit Wasser herunterspülen, bevor der Boden unter der Gabione seinen letzten Schliff erhält.

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Als letzter Arbeitsschritt wird das Schotterbett mit einer Schicht Zierkies abgedeckt.

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