Anleitung

Kelleraussenwand sanieren

Jetzt geht‘s ans Eingemachte! Hand aufs Herz. Feuchtkalte Füsse mag keiner! Auch Dein Haus nicht. Wir zeigen Dir Schritt für Schritt, wie Du Deine Kelleraussenwand abdichtest, damit es wieder warm wird und Schimmel keine Chance hat.

Kelleraussenwand sanieren

Das brauchst Du

Material

  • Kelleraussenwandabdichtung
    Kelleraussenwandabdichtung
  • Abdichten & Reparieren
    Abdichten & Reparieren
  • Holzbretter, Holzlatten & Hobelware
    Holzbretter, Holzlatten & Hobelware
  • Nägel & Stifte
    Nägel & Stifte
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Werkzeuge

  • Kaufmann Berner Edelstahl-Putzkelle mit ...
    Kaufmann Berner Edelstahl-Putzkelle mit Softgriff
  • Fuchsschwanz
    Fuchsschwanz
  • Schere
    Schere
  • Spachtel, Schaber & Kellen
    Spachtel, Schaber & Kellen
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Graben ausheben

01

Zunächst entlang der Fundamentmauer einen Graben ausheben. Dabei kann ein (gemieteter) Minibagger hilfreich sein. Der Graben ist Dein Arbeitsraum; er muss mindestens 80 cm breit sein. Die Böschung sollte ca. 30° geneigt sein, damit Du nicht von abbröckelnder Erde verschüttet wirst. Grabe bis zur Fundamentoberkante. Für die Drainage darfst Du auch bis 30 cm darunter graben, aber keinesfalls tiefer, das gefährdet die Statik des Hauses!

 Arbeitsschritt 1

Vorbereitende Schritte

02

Wenn die Ursache der Feuchtebelastung nicht schon vorher klar war, sollte sie jetzt ermittelt werden. Möglicherweise brauchst Du dafür einen Experten. Vom Ergebnis dieser Untersuchung hängt ab, ob eine Drainage nötig ist. Wir empfehlen eine Drainage, weil Du damit Problemen vorbeugst. Beseitige Unebenheiten und Verunreinigungen wie losen Putz, Dämmstoff- und Bitumenfarbreste von der Mauer; Löcher und Risse im Mauerwerk glatt verspachteln.

 Arbeitsschritt 2

Trockene Wand

03

Die nun freistehende Wand muss völlig austrocknen. Falls eine stärkere Feuchtigkeitsbelastung vorlag, muss sie mechanisch getrocknet werden, bevor Du weitermachen kannst. Zur Vorbehandlung von noch leicht feuchten Wänden kann eine Dichtschlämme aufgetragen werden.

 Arbeitsschritt 3

Übergang verfugen

04

Schenke dem Übergang von Mauer zu Fundament besondere Aufmerksamkeit. Dieser Winkel wird in Form einer Hohlkehle mit geeignetem Mörtel, z. B. Gummi-Mörtel, dick verfugt, damit sich hier kein Wasser sammeln und eindringen kann.

 Arbeitsschritt 4

Vorgrundieren

05

Eine saugfähige Wand muss vorgrundiert werden. Um die natürliche Bodenfeuchte auszusperren, genügt es, die gesamte Wandfläche mit einem Quast dünn mit Bitumen-Vorstrichmittel und einem Isolieranstrich anzustreichen. In der Regel sind ein Voranstrich und drei Deckaufstriche mit einem Bitumen-Isolieranstrich notwendig. Die Abdichtung der Wand muss nach DIN 18195 mindestens 15 cm über den Rand des Erdreichs hinausreichen. Der Untergrund muss eben sein.

 Arbeitsschritt 5

Tipps

  • Trage Schutzkleidung, denn Bitumen lässt sich nicht mehr aus der Kleidung entfernen!
  • Beachte die Hinweise der Herstellerfirma. Um die Kellerwand vor Fliesswasser (z. B. Regenwasser) zu schützen, musst Du mehrlagig geklebte Sperrbahnen oder Kunststoffbahnen anbringen.

Alternative zu Arbeitsschritt 5

06

Sollte nicht nur Bodenfeuchtigkeit vorliegen, wird eine Bitumendickschicht zum Schutz aufgebracht. Bitumenbeschichtung ist resistent gegen Tausalz und überbrückt dank ihrer Elastizität problemlos Risse bis 2 mm. Wenn der Voranstrich getrocknet ist, trägst Du zwei Schichten kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung (KMB) auf.

Die erste Schicht muss trocken sein, bevor die zweite aufgetragen wird. Lege zwischen die Schichten Panzer-Vlies. Schütze die bearbeitete Fläche während des Trocknens vor Regenwasser und Frost. Am Ende sollte die Trockenschichtdicke der KMB mindestens 3 mm betragen, bei zeitweise aufstauendem Sickerwasser mindestens 4 mm. Die dazu notwendige, vom Hersteller angegebene Nassschichtdicke darf maximal doppelt so dick werden. Die Schicht trocknet sonst nicht richtig durch. Das Trocknen dauert 3 bis 7 Tage. Eine 2-K-Dickbeschichtung trocknet deutlich schneller.

 Arbeitsschritt 6

Dämmplatten anbringen

07

Spezielle Dämmplatten für den erdberührenden Bereich heissen Perimeterplatten. Diese sind aus extrudiertem Polystyrol (XPS). Man klebt sie auf eine KMB-Haut, wodurch diese praktischerweise auch vor Beschädigung durch spitze Steine oder Wurzeln geschützt wird.

 Arbeitsschritt 7

Perimeterplatten

08

Es gibt Perimeterplatten, die mit Ablaufkanälen für ankommendes Wasser ausgestattet sind. Meist sind sie dann auf der Aussenseite noch mit Filtervlies versehen, damit die Kanäle nicht mit Schwemmstoffen verstopfen. Diese Perimeterdränageplatten sind für unterschiedliche Einbautiefen zugelassen (bis 3 oder 6 m).

Bei drückendem Wasser können sie nicht eingesetzt werden. Gib als Klebemittel einen Wulst und einzelne Häufchen aus KMB auf die Rückseite der Matten. Die Matten werden lückenlos und versetzt zueinander auf die Wand geklebt, d. h. es sollten sich keine Kreuzfugen bilden. Die Verklebung muss vor dem nächsten Arbeitsschritt abbinden.

 Arbeitsschritt 8

Alternative zu Arbeitsschritt 6

09

Mechanischer Schutz für die Abdichtung durch Kunststoff-Noppenbahnen. Noppenbahnen haben gleich mehrere Vorteile:

  • Die Noppen bilden Kanäle, in denen Luft zirkuliert und einlaufendes Wasser nach unten abläuft.
  • Sie schützen den Bitumenanstrich vor spitzen Steinen und Wurzeln.
  • Ausserdem haben sie den gleichen Wärmedämmeffekt wie eine 17 cm dicke Betonwand.

 Arbeitsschritt 9

Noppenbahnen verlegen

10

Die Noppenbahnen verlegt man von der Rolle mit den Noppen Richtung Haus. Wird eine Noppenbahn direkt auf eine KMB aufgebracht, dürfen nur dafür zugelassene Noppenbahnen verwendet werden, diese haben üblicherweise auf der Rückseite eine Gleitschicht und auf der Vorderseite ein Vlies. Sie werden einfach in die Baugrube gestellt. Aussparungen sind mit Schere oder Cutter auszuschneiden.

 Arbeitsschritt 10

Ecken und Kanten verlegen

11

Die Bahnen lassen sich leicht knicken, damit man um Ecken und Kanten herumkommt. Zwei Bahnen schliesst man überlappend aneinander an. Mit Holzlatten stützt man die Bahnen gegen Umkippen ab, bis die Grube verfüllt wird. Schlag die Oberkanten um und fixiere diese mit Stahlnägeln, die dann unter einem Profil verschwinden. Das Profil ebenfalls mit Stahlnägeln anbringen.

Achtung: Die Abdichtung so weit über den Boden hinausführen, dass die Nägel oberhalb des abzudichtenden Bereichs liegen, sonst zieht sich daran Feuchtigkeit in die Wand.

 Arbeitsschritt 11

Alternative zu Arbeitsschritt 6

12

Was Du auch nehmen kannst sind Bitumenwellpappen: Diese Platten sind preisgünstiger und aus Naturfasern, die unter Hochdruck mit Bitumen getränkt und dann gehärtet wurden. Die Platten im Graben an die Wand lehnen und mit Latten fixieren, bis der Graben verfüllt ist. Aussparungen kannst Du mit einem Fuchsschwanz einfach zusägen. Oben bildet ein Profil aus Schaumgummi den Abschluss. Es wird eingesteckt und hält von selbst.

 Arbeitsschritt 12

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