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Aquascape – sagt Dir nichts? Der Name verrät, worum es geht: Aqua steht für Wasser, scape für eine Landschaft. Beim Aquascaping erschaffst Du Landschaften unter Wasser – und zwar nach Vorbild der Natur. Die Landschaften sollen so realistisch wie möglich aussehen. Das ist die grosse Kunst.

Fische spielen beim Aquascaping deshalb nur die zweite Geige. Damit es harmonisch im Becken bleibt, entscheidet sich der Aquascaper oft nur für einen grösseren Schwarm einer bestimmten Fischart. Du musst nur aufpassen, dass die Wasserwerte, die Deine Pflanzen brauchen, auch zu den tierischen Bewohnern passen. Hast Du Dir Wasserpflanzen ausgesucht, die saures und weiches Wasser lieben, such Dir dazu passend Weichwasserfische wie z. B. die Salmler aus. Auch Garnelen und Schnecken passen gut ins Aquascape, vor allem, wenn sie gerne Algen fressen wie z. B. die Amanogarnele oder die Posthornschnecke.

Aquascaping für Anfänger

Also los! Mach Dir ein Foto Deines liebsten Gebirgszugs oder Deiner favorisierten Waldlichtung und setze die Landschaft unter Wasser um. Das wird Dich so manches Mal Nerven kosten, aber das Ergebnis wird Dich stolz machen.

Wenn Du Dich doch lieber erst mal einem klassischen Aquarium widmen möchtest, wir haben die passenden Ratgeber für Dich:

Grundlage für Dein Aquascape ist natürlich ein Aquarium. Nicht zu gross und nicht zu klein sollte es für den Einstieg sein – ein 60 cm grosses Aquarium ist für Dein Erstlingswerk eine sehr gute Grösse.

Natürlich musst Du Dir auch die passende Technik und Zubehör für Dein Aquascape anschaffen. Dazu gehört unter anderem ein Aussenfilter. Mittlerweile gibt es speziell für das Aquascaping Filter mit transparenten Schläuchen – so wird das Gesamtbild weniger gestört. Weiterer wichtiger Bestandteil ist eine Aufsatzleuchte mit dem passenden Leuchtmittel, denn natürlich brauchen Deine Pflanzen das perfekte Licht. Die Beleuchtung muss ausreichend stark für Deine Pflanzen sein. Es gilt: Lieber zu stark als zu schwach – denn die meisten LED sind mittlerweile dimmbar.

Was ausserdem auf Deinen Einkaufszettel gehört: CO2. CO2-Installationen gibt es – wie die Filtertechnik – aus Glas-Komponenten und transparenten Schläuchen. Nichts soll den Blick von Deinem Meisterwerk ablenken! Ins Aquarium gehört auch ein CO2 Dropchecker.

Letztes wichtiges Element für Dein Aquascape ist ein Heizstab für die kalten Monate.

Wenn Du Dein Aquarium gestalten willst, brauchst Du natürlich auch das passende Material. Grundlage Deines Aquascapes ist nährstoffreicher Bodengrund, Soil genannt. Der Soil Boden sorgt für eine optimale Versorgung der Wasserpflanzen. Für dekorative Flächen und Wege nutzen viele Aquascaper dekorativen Sand – der ist allerdings nahezu frei von Nährstoffen, das musst Du beim Einsatz von Sand immer im Hinterkopf behalten.

Hardscape und Softscape

Ist der Soil eingebracht, kannst Du Dein Aquascape mit Hardscape und Softscape gestalten. Was das bedeutet? Wir haben die Antwort.

Spricht man beim Aquascaping von Hardscape, dann meint man damit harte Materialien wie

  • Steine,
  • Wurzeln,
  • Hölzer und
  • Schiefer.

Das Hardscape ist die gestalterische Grundlage für Dein Naturaquarium. Denn mit den Steinen und Wurzeln definierst Du die Grundstruktur Deines Aquascapes.

Hardscape: Steine, Wurzeln und Co.

Geht es bei Aquascapes um das sogenannte Softscape, ist damit die Bepflanzung mit Wasserpflanzen und Moosen gemeint.

Manche Wasserpflanzen sind Aufsitzerpflanzen wie z. B. Farne, Anubias oder Bucephalandra. Aufsitzerpflanzen müssen auf Steine oder Wurzeln aufgebunden werden – sie gehören nicht in den Bodengrund! Informiere Dich also im Vorfeld, wo welche Pflanze wächst, damit Du sie perfekt in Deinem Aquascape platzieren kannst.

Je mehr Pflanzen Du zu Beginn einpflanzt, desto weniger musst Du mit Algen kämpfen, hast einen höheren Sauerstoffgehalt und eine bessere Wasserqualität. Die Fische werden es Dir danken.

Wir haben ein paar Tipps für das Layout Deines Aquascapes zusammengestellt:

  • Überleg Dir zuerst ein Konzept für Dein Aquascape. Gestaltungsregeln wie der goldene Schnitt helfen Dir dabei.
  • Lass das Soil nach hinten ansteigen, das sorgt optisch für mehr Tiefe im Becken.
  • Lege das Hardscape zuerst auf einem Tisch zur Probe aus. So kannst Du noch optimieren, bevor Du Steine und Co. im Aquarium platzierst.
  • Eine ungerade Anzahl an Steinen ist optisch ansprechender.

Tipps für das Layout des Aquascapes

Je zwei Anubias nana auf Wurzeln bzw. auf Nanowood geben diesem Aquascape Layout seine Struktur. Die Eleocharis pusilla kommt in den Vordergrund und sieht ein bisschen so aus wie eine Wiese. Übrigens: Du musst nur ein Exemplar der Eleocharis pusilla kaufen. Die Pflanze ist In-Vitro und sehr ergiebig. Du kannst sie zerteilen und einzeln einpflanzen.

Klick einfach auf das Bild, um alle Produkte zu sehen, die Du für dieses Layout brauchst:

Konzentriert beugst Du Dich über Dein Aquarium und beginnst mit Deinem ersten Aquascape. Es gibt spezielles Aquascaping Werkzeug, das Dir das Leben deutlich leichter macht. Dazu gehört zum Beispiel:

  • Kies-Spatel zum Modellieren und Glätten des Bodengrunds
  • Pflanz-Pinzette zum Einsetzen von Aquarienpflanzen
  • Pflanzen-Schere zum Beschneiden der Pflanzen

Beim Aquascaping wird das Aquarium im trockenen Zustand eingerichtet. Vorteil: Du kannst feiner arbeiten. Aquascape einrichten im Schnelldurchlauf:

  • Geb zuerst das Soil ins Aquarium. Glätte das Soil so, wie es für Dein Layout nötig ist.
  • Platziere das Hardscape im Aquarium. Nutzt Du als Hardscape Wurzeln oder Hölzer, musst Du einkalkulieren, dass sie auch leicht abtreiben können. Gegebenenfalls musst Du Wurzeln deshalb beschweren oder befestigen.
  • Wenn alles sitzt, befeuchte das Soil mit einem Pflanzensprüher.
  • Jetzt ist das Softscape an der Reihe: Bepflanze Dein Aquarium.
  • Bring die Technik an, also den Aussenfilter, die CO2-Installation und die Beleuchtung sowie Thermometer und Heizung.
  • Es ist so weit: Zeit für das Wasser. Lege Küchenpapier in Dein Aquascape und fülle vorsichtig Wasser ein. Das Küchenpapier sorgt dafür, dass das Wasser schneller wieder klar wird. Ist das Aquarium voll, nimm vorsichtig das Küchenpapier raus.
  • Dünge das Aquascape.

Jetzt beginnt die sogenannte Einfahrphase Deines Aquariums. Das Biotop, das Du erschaffen hast, lernt jetzt quasi laufen und baut ein Gleichgewicht auf. Dein Aquarium ist also noch nicht stabil, Du solltest noch keine Fische einsetzen. Erst nach der Einfahrphase können die Fische einziehen.

Aquascape einrichten

So viel in Kürze für Dich, wie Du Dein Aquascape einrichten kannst.

Selbst wenn Du Dich gegen Fische entschieden und «nur» eine atemberaubende Landschaft unter Wasser kreiert hast, musst Du Dein Aquascape regelmässig pflegen. Zur Pflege des Aquascapes gehört unter anderem:

  • Aquascape regelmässig düngen
  • Teilwasserwechsel
  • Scheiben und Hardscape reinigen
  • Entfernen von Algen
  • Filter reinigen

Für Dich ist keine Herausforderung zu gross? Dann versuch Dich an einem Iwagumi Layout. Iwagumi, das ist japanisch und bedeutet in etwa Felsformation. Bei einem Iwagumi Layout übernimmt man im Prinzip die Regeln japanischer Steingärten. Das Ergebnis ist ein minimalistisches Naturaquarium.

Iwagumi – Steingärten unter Wasser

Grundsätzlich besteht ein Iwagumi

  • ausschliesslich aus Steinen,
  • nur einer Pflanzenart und
  • nur einer Fischart.

Weiteres Hardscape wie Holz oder Wurzeln haben in einem Iwagumi nichts zu suchen.

Wichtigstes Gestaltungsprinzip beim Iwagumi: Nutze eine ungerade Anzahl von Steinen. Die Steine sollten in Farbe und Textur harmonieren, sich aber sowohl in der Form als auch in der Grösse unterscheiden.

So gestaltest Du ein Iwagumi Layout

Jeder Stein in Deinem Aquarium spielt eine tragende Rolle und muss mit Verstand platziert sein. Der Oyaishi ist der Hauptstein im Iwagumi. Es ist der grösste und prächtigste Deiner Steine. Der Fukuishi ist der zweitgrösste Stein und in der Regel rechts oder links vom Oyaishi. Er ist das Gegengewicht. Die Soeishi Steine sind kleiner und dazu da, den Oyaishi noch stärker zu betonen. Die kleinsten Steine in Deinem Iwagumi nennt man Suteishi. Mit diesen Steinen schaffst Du eine Zusammengehörigkeit aller Steine.

Du siehst, Du musst ein bisschen tüfteln. Dafür hast Du es bei der Auswahl der Pflanzen deutlich einfacher: Die Steine sind das Highlight Deines Iwagumi, deshalb sollten die Pflanzen auch nie Deine Steine überwuchern. Es bieten sich Bodendecker und grasartige Pflanzen an.

Die Anordnung der Steine ist eine echte Kunst – und nimmt entsprechend viel Zeit in Anspruch. Nimm sie Dir, es lohnt sich!

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