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Der Vorgarten zugeschüttet mit Schotter – trostlos, grau, heiss. Schottergärten stehen in der Kritik. Erste Bundesländer wie Baden-Württemberg verbieten sogar Schottergärten.

Die Nachteile von Schottergärten liegen auf der Hand:

  • Die Artenvielfalt leidet, weil Insekten weder Nahrung noch einen Lebensraum finden.
  • Schottergärten heizen sich im Sommer stark auf.
  • Oft kann das Regenwasser nicht vernünftig versickern.

Die Alternative: Mach Deinen tristen Schottergarten zu einem grünen Kiesgarten. Ärmel hoch, Kies oder Splitt besorgt und los geht's.

Deine Schritte knirschen auf dem Kiesweg, um Dich herum summt's und brummt's: Im Gegensatz zu den Steinwüsten der Schottergärten stehen bei einem Kiesgarten Pflanzen und Steine in einem gesunden Verhältnis zueinander. Es blüht und ist bunt in Deinem Garten.

Ein Kiesgarten hat

  • eine hohe Wärmespeicherfähigkeit,
  • einen guten Wasserablauf und
  • einen geringen Nährstoffgehalt.

Die obere Mulchdecke aus Kies oder Splitt gleicht nicht nur Temperaturschwankungen aus, sondern sorgt auch dafür, dass die Feuchtigkeit im Boden nicht so schnell verdunstet. Gerade im Sommer spart Dir das die ein oder andere Runde mit der Giesskanne. Ausserdem schützt die Mulchschicht aus gröberem Kies und Splitt auch vor Unkraut und Frost.

Mit den dazu passenden Pflanzen schaffst Du Dir einen pflegeleichten und bienenfreundlichen Garten.

Kiesgarten anlegen

Die idealen Voraussetzungen hat Dein Kiesgarten an einem sonnigen und eher trockenen Standort. Ist bei Dir leider nicht so? Auch nicht schlimm, wenn Du den Boden austauschst, kannst Du die optimalen Bedingungen auch selbst schaffen.

  • Plane die Wege und die Bepflanzung in Deinem Kiesgarten.
  • Präpariere die Erde: Hebe den Bereich Deines Kiesgartens etwa 30 cm tief aus, vermische Erde mit Kies und lass etwa 5 cm Platz für den Zierkies.
  • Jetzt kannst Du ein Unkrautvlies ausbringen und Deinen Kiesgarten bepflanzen.
  • Zum Schluss folgt eine 4–5 cm hohe Mulchschicht aus gröberem Splitt oder Kies.

Kies und Splitt sind im Kiesgarten nicht nur dafür da, gut auszusehen. Sie erfüllen auch einen Zweck. Denn sie sorgen für einen mageren und durchlässigen Boden im Kiesgarten.

Faustregel:

Eine Körnung von 16 bis 32 Millimetern für den Kies ist ideal. Vermische die beiden Komponenten gut und schon hast Du den perfekten Boden für Deinen Kiesgarten.

Nutze für die Wege in Deinem Kiesgarten Splitt. Das gebrochene Natursteinmaterial eignet sich besonders gut, weil sich die einzelnen Steine gut verzahnen.

Um den Kiesweg anzulegen musst Du zuerst die Wegfläche ausheben und danach Randsteine setzen. Wenn das erledigt ist, folgt eine Schotterschicht und Kieswaben, bevor Du zum Schluss den Kies aufbringst.

Das ging Dir zu schnell? Wir haben eine ausführliche Anleitung für Dich. Und unser Kiesrechner zeigt Dir, wie viel Kies Du für Dein Projekt brauchst.

Kies klingt langweilig in Deinem Ohr? Ist er nicht. Tatsächlich gibt es Kies und Splitt in vielen Farben und Grössen. Mediterran, barock, alpin – Du bestimmst, wie Dein Garten wirken soll.

Marmorkies, Lavamulch, Basaltsplitt: Schliesst Dein Kiesgarten unmittelbar an Dein Haus oder Terrasse an, kannst Du Dich für Mulchmaterial entscheiden, das farblich dazu passt. Oder Du setzt bewusst Kontraste.

Als Schüttmaterial zwischen Deine Pflanzen kannst Du gerundete Kiesel einsetzen. Gut geeignet sind Materialien wie Buntkies oder Quarz – sie wurden über Jahrmillionen natürlich in ihrem Umfeld rund gewaschen. Auch optisch passen Buntkies und Quarz zu so gut wie jedem Umfeld.

Kiesgestaltung

Stauden, Gräser, Kräuter, Blühpflanzen: Pflanzen im Kiesgarten kommen mit wenig Nährstoffen und Wasser aus. Diese Pflanzen eigenen sich besonders für einen Kiesgarten:

  • Beifuss
  • Bergenie
  • Reitgras, Federgras und Diamantgras
  • Spornblume
  • Nelke
  • Kugeldistel und Edeldistel
  • Goldmohn
  • Walzenwolfsmilch
  • Storchschnabel
  • Schwertlilie
  • Katzenminze
  • Brandkraut
  • Kuhschelle
  • Rosmarin, Salbei und Thymian
  • Heiligenkraut und Bergbohnenkraut
  • Fetthenne

Damit die Pflanzen in Deinem Kiesgarten gut anwachsen, nimm die Pflanzen aus dem Anzuchttopf und stelle die Pflanzenballen in einen Eimer mit Wasser – und zwar so lange, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Verteile die Pflanzen in Deinem Kiesgarten, geh einen Schritt zurück und schau Dir das Gesamtbild an. Zufrieden? Dann kannst Du jetzt die Pflanzlöcher ausgraben, den Pflanzenballen lockern und einpflanzen. Gründlich wässern nicht vergessen.

Zum Schluss bringst Du die Mulchschicht aus gröberem Splitt oder Kies auf, fertig ist Dein Kiesgarten.

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