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Am Anfang stand die Biene! Die Geschichte der Orchideen begann vor etwa 80 Millionen Jahren. Die Erkenntnis verdanken amerikanische Forscher einem seltenen Fossil, einer in Bernstein eingeschlossenen Biene aus dem Erdzeitalter Miozän, an deren Rücken ein Orchideen-Pollenpaket haftete.

Seit etwas mehr als 2500 Jahren faszinieren Orchideen die Menschen als Heilmittel und Aphrodisiakum. Die ersten Aufzeichnungen über Orchideen gibt es in China aus der Zeit um 500 v. Chr.

Im 16. Jahrhundert wurden die ersten Orchideen aus Südamerika nach Europa verschifft. Mitte des 18. Jahrhunderts kam es zu einem Orchideen-Boom, vor allem bei wohlhabende Adligen. Ende des 18. Jahrhundert begann man damit, Orchideen professionell zu züchten.

Mittlerweile ist die Orchidee die grösste Pflanzenfamilie der Welt mit ca. 40.000 Arten und rund 70.000 Züchtungen weltweit. Immer noch werden neue Arten entdeckt und jährlich kommen Hunderte von gezüchteten Sorten hinzu.

In unserem Ratgeber zeigen wir Dir, wie Du diese Pflanzenprinzessin optimal pflegst.

Orchideen giessen

Ein wichtiger Punkt bei der Orchideenpflege ist die Wasserqualität. Orchideen leben an ihren ursprünglichen Standorten vom Regenwasser. Im Regenwasser sind nur sehr geringe Mengen Salz gelöst. Das Wasser, das aus unseren Leitungen stammt, ist oft Grundwasser, das je nach Region unterschiedlich viel Salz – allgemein als Kalk bezeichnet – enthält. Der Feind Nr. 1 jeder Orchidee ist die Fäulnis, die nach wenigen Wochen zum Pflanzentod führen kann.

Einige Orchideen kommen zwar aus dem feuchten Regenwald, jedoch leben sie meist auf Bäumen. Dort trocknen sie nach einem Regen innerhalb kurzer Zeit wieder ab.

Bei einem Topf mittlerer Grösse reicht es, im Winter einmal in der Woche zu giessen, im Sommer zweimal in der Woche. Wie oft eine Orchidee genau Wasser braucht, hängt von der Topfgrösse und von der Art der Orchidee ab.

Hier ein paar Tricks zum Giessen, die Deine Orchidee Dir danken wird:

  • Hebt man die Orchidee kurz an und die Pflanze erscheint ungewöhnlich leicht, muss gegossen werden. Ist der Topf schwer, kann mit dem Giessen gewartet werden.
  • Wächst die Orchidee, braucht sie mehr Wasser, zeigt sie kein aktives Wachstum, sollte man das Giessen einschränken.
  • Wenn gegossen wird, dann richtig. Das überschüssige Wasser muss unten aus dem Topf herauslaufen.
  • Töpfe in denen Orchideen verkauft werden, haben in der Regel Löcher im Boden, aus denen Wasser abfliessen kann. Stellt man die Pflanze in einen Übertopf, wird sie zum Giessen am besten aus diesem entnommen. Überschüssiges Wasser kann sich so nicht im Übertopf sammeln und die Orchidee ertränken.
  • Es ist sinnvoll, eine 2-3 cm dicke Schicht Blähton oder Kiesel auf den Grund des Übertopfes legen. Nachträglich aus dem Topf fliessendes Wasser wird so von dieser Schicht aufgenommen. Staunässe ist tödlich!
  • Zum Giessen eignet sich sauberes Regenwasser am besten. Die robusten Orchideen-Hybride (Kreuzungen), wie sie für Anfänger geeignet sind, vertragen aber auch normales, am besten abgestandenes Leitungswasser.
  • Einen besonderen Gefallen tut man den Orchideen, wenn man das Giesswasser zuvor über einen Wasserfilter gibt, um es zu enthärten.
  • Das verwendete Wasser sollte Zimmertemperatur haben.
  • Niemals sollten Wassertropfen nach dem Giessen auf der Pflanze zurückbleiben, da dies schnell zur Verbreitung von Pilzen führt, welche sich durch Flecken auf den Blättern bemerkbar machen.

Orchideen können über ihre Luftwurzeln das Wasser aus der Luft aufnehmen. Die Luftfeuchtigkeit ist für die Blätter wichtig, die bei hohen Werten weniger Wasser verdunsten müssen, als bei trockener Luft. Ist die Luft zu trocken, verdunstet zu viel Wasser aus den Blättern in die Umgebung. Die Blätter vertrocknen, weil nicht genügend Wasser nachgereicht werden kann.

Auch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann Probleme verursachen. Pilze und Bakterien wachsen in so einem Klima besonders schnell und können der Pflanze schaden. Auch bestimmte Stoffwechselprozesse in der Pflanze sind bei zu hoher Luftfeuchtigkeit nicht mehr möglich.
Viele epiphytische Orchideen stammen aus tropischen oder subtropischen Gegenden, in denen die Luftfeuchtigkeit sogar in den so genannten «Trockenzeiten» oft höher ist, als in Wohnräumen in Mitteleuropa.

Deshalb bekommen diese Orchideen in zu trockener Luft Stress, da sie über ihre Wurzeln mehr Wasser heranschaffen sollten, als diese aufnehmen können, weil die Blätter zu viel Wasser verdunsten.

Da bei zu hoher Luftfeuchtigkeit Pilze und Bakterien aktiv werden können, sollte immer ausreichend Luftbewegung vorhanden sein. Dies kann man mit einem dem Kulturraum angepassten Ventilator erreichen, der auch 24 Stunden am Tag laufen kann.

Gemessen wird die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer. Dieses sollte in der Nähe der Pflanzen aufgehängt werden. Es sollte nicht angesprüht oder vom Giesswasser getroffen werden. Dies verfälscht die Werte sofort massiv.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit lässt sich durch verstärktes Lüften leicht senken. Schwieriger ist es, zu niedrige Luftfeuchtigkeitswerte anzuheben.

Folgende Massnahmen können dabei helfen:

Besprühen der Pflanzen schafft schnell Abhilfe. Im Winter besteht aufgrund der tiefen Temperaturen und des Lichtmangels Fäulnisgefahr. Deshalb sollte man die Pflanzen nur am Vormittag ansprühen. Achte auf feinen Sprühnebel.

Stelle Wasserschalen auf, z. B. mit Blähton gefüllt, um die Oberfläche zu vergrössern. Auf diese Weise kann mehr Wasser an die Umgebung abgegeben werden. Die Schalen sollten regelmässig gereinigt werden oder kurzfristig austrocknen, um die Verbreitung von Bakterien zu unterbinden. Solche Schalen unterstützen ein günstiges Kleinklima, erhöhen die Luftfeuchtigkeit aber nur geringfügig.

Orchideen mit besonderen Ansprüchen an die Luftfeuchtigkeit lassen sich auf der Fensterbank gut in offenen Aquarien unterbringen. Auf den Boden sollte eine ca. 8 cm dicke Schicht aus Blähton geschüttelt werden. Diese nimmt Wasser auf, ohne dass die Töpfe «nasse Füsse» bekommen. Wasser verdunstet und es entsteht ein feuchtes Kleinklima. Das Aquarium sollte oben nicht abgedeckt werden, auf diese Weise erhalten die Orchideen Frischluft. Aquarien erhöhen die Luftfeuchtigkeit in der Nähe der Orchideen um bis zu 20 Prozent.

Eine besonders effektive Methode zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit ist der Einsatz elektronischer Luftbefeuchter. Besonders geeignet sind die Modelle, die das Wasser mit Hilfe von Ultraschall zerstäuben und danach mit einem Ventilator im Raum verteilen.

Orchideen sind wahre Hungerkünstler, denn in den Baumkronen der Urwaldbäume bekommen sie zwar mehr Licht als am Boden, aber das Nährstoffangebot ist dort sehr bescheiden. Einmal in der Woche kräftig zu düngen, ist also keine gute Idee. Die Wurzeln sind sehr salzempfindlich und sterben bei zu hohen Düngergaben ab.

Da die meisten Orchideen vom Frühling bis zum Herbst im Wachstum sind, sollte in dieser Zeit alle 2-4 Wochen gedüngt werden. Auf jeden Fall zwischen den Düngergaben immer mit reinem Wasser giessen, um Salzresteauszuspülen. Im Winter sollte weniger gedüngt werden.

Am besten eignet sich ein Orchideendünger. Orchideendünger sind von ihrer Nährstoffzusammensetzung speziell auf die Bedürfnisse dieser Pflanzen zugeschnitten und sind stärker verdünnt als andere Dünger. Nie sollte die auf der Packung angegebene Konzentration überschritten werden, eher ist es sinnvoll, nur mit halber Konzentration zu düngen.

  • Stickstoff für Wachstum der Blätter und Triebe. Stickstoffmangel erkennt man an kleinen, gelben Blättern, Überversorgung an weichem Pflanzengewebe.
  • Phosphor für Wachstum der Wurzeln und Blüten. Phosphormangel erkennt man an einer Rotfärbung der Blätter, besonders der Blattunterseiten.
  • Kalzium fördert das Wachstum: Kalzium sorgt dafür, dass die Pflanze andere wichtige Spurenelemente aufnehmen und verwerten kann. Ausserdem fördert es die Zellvermehrung und somit auch das Wurzelwachstum.
  • Kalium erhöht die Widerstandskraft. Kalium fördert die Stoffwechselprozesse in der Orchidee, was die Widerstandskraft der Orchideen erhöht. Bei Kaliummangel kann es zu weichem Pflanzengewebe und zu einem Wachstumsstopp kommen.
  • Magnesium fördert den Stoffwechsel. Bei einem Mangel bleiben die Blätter hellgrün.

Es ist soweit! Der Topf wird so langsam zu eng. Was ist nun zu tun? Wenn die Pflanzenwurzeln aus dem Topf herausgewachsen sind, muss umgetopft werden. Für die meisten Orchideen ist das Frühjahr der günstigste Zeitpunkt fürs Umtopfen.

Hier gibt's eine kleine Anleitung zum Thema Orchideen umtopfen.

  • Durch die anhaltende Dunkelheit und die niedrigen Temperaturen ruhen oder blühen die meisten Orchideen in diesem Monat. Dementsprechend darf höchstens einmal im Monat gedüngt werden und die Wassergaben sollten den niedrigen Temperaturen und der Orchideenart angepasst werden.
  • Orchideen mit sehr ausgeprägter Ruhezeit (wie z. B. Dendrobium nobile) werden weder gedüngt noch gegossen. In dieser dunklen Zeit sollten Orchideen möglichst nicht angesprüht werden, da es sonst leicht zu Fäulnis kommen kann. Deshalb empfiehlt es sich, die Luftfeuchtigkeit mit Fensterbankschalen oder Luftbefeuchtern zu erhöhen.
  • Trotz der tiefen Temperaturen sollte man auf regelmässiges Lüften nicht verzichten, sonst breiten sich leicht Pilze und Bakterien aus. In diesem sehr kalten Monat müssen die nächtlichen Temperaturen in der Nähe der Orchideen genau beobachtet werden.

  • Die Hauptblütezeit der Orchideen setzt sich auch in diesem Monat fort. Klimatisch unterscheidet sich der Monat kaum vom Januar, deshalb gelten die beschriebenen Massnahmen auch für diesen Monat.
  • Zum Ende des Monats gewinnt die Sonne wieder an Kraft, die Tage werden länger und manche Orchideen honorieren das mit beginnendem Wachstum. In diesem Fall sind die Wasser- und Düngergaben langsam zu steigern.
  • Schönes Wetter sollte immer zum Lüften genutzt werden, das ist der beste Schutz gegen Bakterien, Pilze und andere Schädlinge.
  • Das Giesswasser sollte mindestens Umgebungstemperatur haben. Auch handwarmes Wasser wird von den Pflanzen gut angenommen.
  • Orchideen, die mit ihrem Wachstum bereits im Winter begonnen haben, können oft gegen Ende des Monats bereits umgetopft werden, sofern dies nötig ist.

  • Für die meisten Orchideen beginnt die Zeit des Wachstums, und somit steigt auch der Nährstoffbedarf.
  • Die Giesswassermenge sollte langsam erhöht und alle 2-3 Wochen mit geringer Konzentration Dünger angereichert werden.
  • Ausgeblühte, jedoch weiterwachsende Orchideen können jetzt umgetopft werden.
  • Am besten erkennt man das Wachstum an den Wurzeln. Es wird empfohlen, die Orchideen am Anfang des Frühlings erst langsam an die Sonne zu gewöhnen und sie nicht direkter Sonnenstrahlung auszusetzen.
  • Durch den lichtarmen Winter sind Orchideen geschwächt und deshalb auch sehr anfällig auf Spinnmilden und saugende Insekten, die nun im Frühling wieder aktiv werden.
  • Es ist nun die beste Zeit, um eventuell gewachsene Kindel (z. B. an Phalaenopsis) von der Mutterpflanze zu trennen und einzutopfen.
  • Insgesamt ist der Frühling eine arbeitsreiche Zeit für Orchideenbesitzer.

  • Die Frühjahrsblüher unter den Orchideen stehen nun in voller Blüte, andere Orchideen wachsen kräftig. Sind die Jahrestriebe dieser Orchideen ca. 1/4 so gross wie die alten Triebe, können diese umgetopft werden, jedoch ist auch hier das Wurzelwachstum ausschlaggebend für den Erfolg.
  • Die Pflanzen sollten am Tag zuvor kräftig gegossen werden und nach dem Umtopfen ist das Giessen für 3-5 Tage ganz einzustellen, um Fäulnis im Wurzelbereich vorzubeugen.
  • Alle Orchideen können vormittags regelmässig leicht eingesprüht werden.
  • Sonnenempfindliche Orchideen wie z. B. Phalaenopsis müssen nun unbedingt vor der Mittagssonne geschützt werden.
  • Stelle Orchideen nicht jede Woche an einen anderen Platz. Aber zweimal im Jahr ist ein Umzug für die Pflanzen in Ordnung.
  • Auch Düngergaben können weiter gesteigert werden, wenn die Pflanze wächst. Bei besonders salzempfindlichen Orchideen darf selbst Orchideendünger nur halb so stark dosiert werden, wie es auf der Packung vermerkt ist.

  • Nach dem Winter sehnen sich viele Orchideen nach einem Aufenthalt im Freien. Dies kann ein heller Balkon sein, aber auch ein geschützter Platz im Garten (z. B. in einem Obstbaum). Ideal ist ein Platz, der den Orchideen Luftfeuchte bietet.
  • Nur die im Folgenden aufgeführten Arten sind «Stubenhocker» und dürfen nicht im Freien kultiviert werden: Aerangis, Angraecum, Bulbophyllum, Dendrobium phalaenopsis, Doritis, Dracula, Paphiopedilum (nur die geflecktlaubigen Arten), Phalaenopsis.
  • Auch im Mai sollte man noch daran denken, die Pflanzen langsam an direkte Morgen- oder Abendsonne zu gewöhnen, da sie sonst leicht verbrennen können.

Während dieser Monate stehen die drei wichtigsten Pflegemassnahmen an:

  • lüften
  • giessen
  • düngen
  • Im Juni und Juli kann es tagsüber für Orchideen bedenklich heiss werden, deshalb solltest Du intensiv lüften. Kalthaus-Orchideen wie z. B. Coelogyne cristata sollten einen kühlen Platz bekommen (Garten oder Schlafzimmer), jedoch ist auch für alle anderen Orchideen Frischluft ein wichtiger Gesundheitsfaktor.
  • Pflanzen, die draussen stehen, müssen auf Blattläuse, Schnecken, Schildläuse und anderes Ungeziefer kontrolliert werden, die zu den grössten Feinden in dieser Zeit zählen. Auf der Fensterbank ist z. B. auf Spinnmilben, Thripse und Schildläuse zu achten.
  • Alle Orchideen brauchen nun viel Wasser, das jedoch sofort wieder abfliessen muss. Auch an eine Düngergabe sollte regelmässig gedacht werden.
  • Die Pflanzen können im Sommer jeden Tag einmal leicht besprüht werden. Die beste Zeit dafür ist am Morgen, da es zur Mittagszeit leicht zu Verbrennungen auf den Blättern kommen kann. Deshalb sollte auch immer auf Sonnenschutz bei direkter Sonne geachtet werden.

  • Der Hochsommer und somit die heisseste Zeit des Jahres hat begonnen. Kannst Du Deine Orchideen nicht im Freien kultivieren, solltest Du sie möglichst häufig (auch in der Nacht) am offenen Fenster stehen lassen. Odontoglossum-Arten z. B. stellen bei zu hohen Temperaturen ihr Wachstum ein.
  • Wasser und Dünger sollten wie in den beiden Vormonaten reichlich gegeben werden.
  • Bei den nun häufig auftretenden Gewittern sind für die draussen wachsenden Orchideen besondere Schutzmassnahmen zu treffen, um Beschädigungen an den Pflanzen zu vermeiden.
  • Allgemein sind die Sommermonate eine eher blütenarme Zeit.

  • Da es nun in den Nächten kühler wird, ist es Zeit, empfindliche Orchideen in der Mitte dieses Monats ins Treibhaus oder auf die Fensterbank zurückzuholen. Orchideen, die kühl zu pflegen sind (z. B. viele Masdevallia Arten, Dendrobium nobile), können diesen Monat noch im Freien verbringen, wenn die Nächte frostfrei sind.
  • Bevor Du die Orchidee ins Haus holst, untersuche die Pflanze an Blättern und Wurzeln nach Schädlingen. Viele Schädlinge, die sich im Topfballen aufhalten, treten zu Tage, wenn Du die Pflanze giesst. Wenn Du Schädlinge findest, behandle die Pflanze entsprechend. Stelle die betroffene Orchidee nicht neben andere Orchideen, damit sich diese nicht «anstecken».
  • Sehr sonnenhungrige Orchideen wie z. B. Vanda oder Cattleya können ab Mitte September wieder die volle Sonne geniessen; Sonnenschäden sind bei diesen Gattungen nicht mehr zu erwarten.
  • Der beginnende Herbst bietet noch einmal die Möglichkeit, einige Orchideen umzutopfen. Die blütenarme Zeit ist nun vorbei, einige Arten setzen mit abnehmenden Temperaturen Blüten an.
  • Die Düngergaben und auch die Giesswassermenge müssen bei den meisten Orchideen schon zum Ende des Monats reduziert werden.
  • Orchideen mit einer ausgeprägten Ruhephase wie z. B. Dendrobium nobile sollten nach Abschluss des Wachtums gar nicht mehr gedüngt werden.

  • Spätestens Ende Oktober sollten auch kühl zu haltende Orchideen ins Haus zurückkehren.
  • Durch die Vorbereitung auf die Blüte sowie den beginnenden Lichtmangel kann es vorkommen, dass vermehrt alte Blätter gelb werden und abfallen.
  • Wer seine Orchideen im Sommer vor zu grosser Sonneneinstrahlung geschützt hat, kann diese Ende Oktober beruhigt wieder der vollen Sonne aussetzen.
  • Durch 1-2 Umzüge im Jahr lässt sich der Lichtmangel der nun folgenden Jahreszeiten ausgleichen.
  • Passe die Dünger- und Wassergaben den sinkenden Temperaturen an.

  • Viele Orchideen beginnen jetzt mit ihrer Ruhezeit. Die Wasser- und Düngergaben bei Orchideen mit Ruhezeit müssen weiter reduziert werden. Je weniger Wachstum die Orchidee zeigt, desto weniger brauchen sie von beidem.
  • Orchideen ohne Ruhezeit (z. B. Phalaenopsis) sollten warm stehen und brauchen natürlich mehr Wasser.
  • Zu Beginn der Heizperiode sollte die Luftfeuchtigkeit erhöht und verstärkt auf Spinnmilben geachtet werden. An den wenigen sonnigen Tagen sollte man die Gelegenheit zum Lüften nutzen.
  • Der Monat eignet sich auch, um den Blähton auszutauschen, Unkraut zu entfernen und Reinigungsarbeiten durchzuführen.
  • Um das wenige Licht, dass die folgenden Monate bieten, optimal zu nutzen, sollten auch die Fenster geputzt werden.
  • Umtopfarbeiten sollten jedoch bis zum Frühjahr warten, wenn nicht zwingende Gründe (z. B. Schädlinge im Topfbereich) dafürsprechen.

  • Im Dezember bedanken sich viele Orchideen für gute Pflege mit vielen Blüten. Er ist aber auch der Monat, der hinsichtlich der Lichtverhältnisse am problematischsten ist. Besonders die lichthungrigen Orchideen sollten jetzt im vollen Licht stehen.
  • Bei Lichtmangel werfen einige Orchideen ihre Blüten ab, bevor sie aufgehen. Hier hilft ein hellerer Standort oder Kunstlicht.
  • Pflanzen, die sich in der Ruhezeit befinden, dürfen nur wenig Wasser und keinen Dünger bekommen. Besonders die Luftfeuchtigkeit sollte nun kontrolliert werden und kann durch Luftbefeuchter oder Wasserschalen erhöht werden.

Gattung Standort Giessen/Düngen Blüte
Cymbidium Sehr heller Standort, keine direkte Sonne. Während des Wachstums kräftig giessen, im Winter anpassen an Temperaturen (jedoch nie austrocknen lassen). Im Wachstum alle 14 Tage düngen – im Winter alle 4-6 Wochen Herbst bis Frühjahr
Oncidium Sehr heller Standort, kein direktes Sonnenlicht (helles West- oder Ostfenster). Reichlich giessen – jedoch Staunässe vermeiden. Während des Wachstums bei jedem 3. Giessen düngen, im Winter nur 3 Mal insgesamt. Je nach Sorte im Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter.
Vanda Sehr heller Standort. Von August - Juni auch direktes Sonnenlicht möglich. Im Hochsommer etwas schattieren. Ein Aufenthalt im Freien ist möglich. 1x täglich ansprühen + 1 x pro Woche ein Tauschbad der Wurzeln. Im Sommer alle 1-2 Wochen, im Winter alle 3-4 Wochen düngen. Mindestens Frühjahr und Herbst (Hybriden das ganze Jahr)
Vuylstekeara Standort ohne direkte Sonne Im Sommer mässig giessen und besprühen. Im Winter den Pflanzstoff immer wieder abtrocknen lassen. 1 -2 Mal im Monat düngen. Herbst und Winter
Phalaenopsis heller Standort, keine direkte Sonne! Geeignet auch für helle Nordfenster. Ein Aufenthalt im Freien ist nicht zu empfehlen. Regelmässig giessen, nie völlig austrocknen lassen, Staunässe vermeiden. Mässig über das ganze Jahr düngen. Herbst bis Frühjahr
Dendrobium Heller Standort, keine direkte Mittagssonne. Im Wachstum kräftig giessen, keine Staunässe. Im Winter fast gar nicht giessen. Düngen im Wachstum bei jedem 3. Giessen, im Winter gar nicht. Winter bis Frühjahr
Zygopetalum (Duftorchidee) Ganzjährig hell ohne direkte Sonne! Eignet sich aufgrund des geringeren Lichtbedarfes für Ost-, West-, oder helle Nordfenster. Kann über den Zeitraum Juni - Sept im Freien (halbschattig) stehen. Immer feucht halten, aber Staunässe vermeiden. Während des Wachstums alle 14 Tage düngen. Die meisten Arten blühen im Herbst und Winter.
Miltonia heller Standort, kein direktes Sonnenlicht. (Ost- und Westfenster) Regelmässig giessen, nie völlig austrocknen lassen, Staunässe vermeiden. Alle 3-4 Wochen düngen (doppelte Menge als angegeben), im Winter nicht düngen. Frühjahr und Herbst
Paphiopedilum (Frauenschuh) Je nach Art: geflecktlaubig und mehrblütige Arten: hell, ohne direkte Sonne.
Grünblättrige Arten: schattig (Nordfenster)
Kräftig giessen und abtrocknen lassen (nicht austrocknen). Werden das ganze Jahr gedüngt, im Sommer bei jedem 3. Giessen, im Winter 1x im Monat. Herbst und Frühjahr

Wenn Du folgende Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, ist es unwahrscheinlich, dass Deine Orchidee krank oder von einem Schädling befallen ist:

  • Blütenstand für die Pflanze typisch (aufrecht, überhängend oder hängend) ohne Knicke oder Brüche?
  • Alle Blüten einheitlich gross, Blütenblätter in der richtigen Anordnung und Anzahl und ohne Deformierung?
  • Kräftige, einheitlich gefärbte Blätter ohne Knitterwuchs oder ungesund aussehende Verformungen?
  • Keine unregelmässigen braunen oder gelblichen Streifen oder Flecken?
  • Neue Pseudobulben genau so gross oder grösser als die älteren Bulben?
  • Hüllblätter gesund und grün oder, wenn abgestorben, frei von Schädlingen bzw. Schädlingsanzeichen?
  • Wurzeln silbrig glänzend, wenn in aktivem Wachstum, mit grüner Wurzelspitze?
  • Wurzelballen gut durchwurzelt, Pflanzstoff nicht zersetzt oder muffig riechend?

Einige Punkte treffen auf Deine Pflanze zu? Vielleicht ist Dir ein Kulturfehler unterlaufen oder Deine Pflanze ist einfach erkrankt.

Im Folgenden kannst Du Dich über Erkrankungen, tierische Schädlinge und die häufigsten Kulturfehler und ihre Auswirkungen informieren.

Die häufigsten Ursachen von Problemen mit Bakterien, Pilzen und Viren liegen in Infektionen durch Schadinsekten, Verletzen der Pflanzen oder Arbeiten mit unsterilen Werkzeugen in Verbindung mit nicht optimalen Kulturbedingungen.

Optimale Kulturbedingungen sind der beste Schutz gegen diese Art der Erkrankungen. Sind die Pflanzen erstmal befallen, gibt es oft keine Mittel dagegen.

Virosen

Gesunde Pflanzen können diese Viren in sich tragen, ohne dass sie sich nach aussen hin zeigen (ähnlich wie beim Schnupfen-Virus beim Menschen). Keine bekannten Mittel helfen gegen Viren. Man muss die Pflanze vernichten. Die kranke Pflanze gehört übrigens nicht auf den Kompost, sondern in den Hausmüll, um die Krankheit nicht zu verbreiten.

Pilzkrankheiten

Gründe für die Ausbreitung sind eine zu feuchte Kultur und ein Mangel an Luftaustausch und Frischluft.

Hilfen: Bei lokal begrenztem Befall die Pflanzenteile entfernen, Einsatz von Fungiziden und Verbesserung der Kulturbedingungen.

Bakteriosen

Entstehen immer dann, wenn Wasser auf Blättern oder in Blattachseln längere Zeit stehen bleibt. Das Gewebe wird schwammig und glasig und färbt sich meist bräunlich schwarz.

Die tierischen Schädlinge lassen sich in drei Gruppen einteilen:

  • Gruppe 1: Asseln, Silberfischchen und Fadenwürmer leben im und vom Pflanzstoff, schädigen die Pflanze eigentlich nicht. Bekämpft man indem man die Pflanzen etwas trockener hält und die Tiere absammelt.
  • Gruppe 2: Schnecken und andere Frassfeinde fressen Pflanzenteile oder ganze Pflanzen. Die wirksamsten Gegenmittel: Vorbeugen und Absammeln.
  • Gruppe 3: Saugende Schädlinge verursachen die grössten Schäden. Hierunter zählen vor allem Blattläuse. Diese vermehren sich rasch und können grossen Schaden anrichten.
Hilfen: Einsatz von Insektiziden und Abduschen der Pflanzen. Schildläuse haben an der Blattunterseite ihren Lieblingsplatz. Am besten mit einem Wattestäbchen Speiseöl auftupfen, dann ersticken die Blattläuse. Auf keinen Fall mit den Fingern abstreifen, das verteilt die Jungtiere und Eier über die gesamte Blattfläche!

Licht

  • Zu hell: Blätter entweder blassgelb oder rötlich braun (Schutzpigmente), „Sonnenbrand“ (abgestorbene, braune Flächen).
  • Zu dunkel: Blätter dunkelgrün, ganze Pflanze schlaff, kraftlos, häufig deformierter Wuchs.
Temperatur
  • Zu kalt: Kein oder geringes Wachstum, Neutriebe oder neue Blätter bleiben klein, keine Blüte.
  • Zu warm: Blätter schlaff, manchmal blassgrün, kein gutes Wachstum.
Wasser
  • Zu wenig: Blätter welk und trocken, manchmal Ziehharmonikawuchs der Blätter, Wurzelballen zu leicht und zu trocken.
  • Zu viel: Wurzeln geschädigt, Pflanzstoff zersetzt, riecht muffig, Blätter schlaff und eingefallen.
Düngung
  • Zu wenig: Pflanzenwachstum schwach, ungesunde Blattfarbe, keine Blüte.
  • Zu viel: Wurzelschäden, deswegen häufig schlaffe, eingefallene Blätter, braune Blattspitzen.
Luftfeuchtigkeit
  • Zu niedrig: «Ziehharmonikawuchs» der Blätter, Wuchsdeformation an Blättern und Bulben, Verkleben der Hüllblätter, Trieb bleibt stecken, vermehrt klebrige Tropfen an Blatträndern und Blütenstielen.
  • Zu hoch: Schlaffe, kraftlose Blätter, häufig Flecken an Blättern und Bulben durch Pilzinfektion.

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