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Sukkulenten kommen ursprünglich aus trockenen Gebieten wie Wüsten oder Steppen. Sie sind es gewohnt, dass nicht immer Wasser zur Verfügung steht. Die Strategie der Sukkulenten: Wasser und Nährstoffe in den fleischigen Blättern, Stämmen und Wurzeln speichern und damit so wenig Wasser wie möglich verdunsten lassen.

In der Regel haben Sukkulenten dicke, fleische Blätter. Es gibt aber auch Sukkulenten Arten, die auf kleine Blätter setzen und das Wasser in den Trieben speichern.

Sukkulenten kannst Du nach dem Ort unterscheiden, an dem sie das Wasser speichern. Es gibt drei Arten:

  • Blattsukkulenten wie Agaven haben wasserspeicherndes Gewebe in ihren Blättern. So wird das Überhitzen der Blätter verhindert, damit sie nicht austrocknen.
  • Stammsukkulenten werden leicht mit Kakteen verwechselt. Sie speichern das Wasser in ihren dicken, gerippten Stämmen und sind so bestens gegen lange Dürren gewappnet. Vertreter dieser Gruppe sind zum Beispiel die Wolfsmilchgewächse.
  • Wurzelsukkulenten wie die Sauerkleegewächse gibt es vergleichsweise wenige. Ihr Wasserspeichergewebe liegt unter der Erde, in ihren Wurzeln.

Zu den bekanntesten Sukkulenten gehören z. B. Echeverien, Bogenhanf, Aloe Vera, Pfennigbaum, Gasterien oder die Zebra-Haworthie.

Wie bei allen Zimmerpflanzen ist der richtige Standort auch bei Sukkulenten enorm wichtig. Sukkulenten brauchen viel Licht. Die Wohlfühltemperatur für sukkulente Zimmerpflanzen liegt zwischen 15–23 °C. Ein Fenster auf der Südseite ist ideal. Es gibt auch Sukkulenten Arten, die ein kühleres Winterquartier zwischen 10–15 °C vertragen. Ein helles Treppenhaus oder ein Wintergarten bieten sich dann an.

Im Sommer kannst Du Deine Sukkulenten ins Freie stellen. Du solltest ihnen eine kurze Eingewöhnungszeit im Halbschatten zugestehen, damit sie sich an die hohe Lichtintensität gewöhnen können und nicht sofort einen Sonnenbrand bekommen.

Einen gelegentlichen Regenschauer stecken die Sukkulenten gut weg, sollte es aber viel regnen, musst Du Deine Sukkulenten schützen. Sinken die Temperaturen unter 15 °C solltest Du Deine Sukkulenten wieder in Deine Wohnung holen.

Nutze im besten Fall kalkfreies Wasser wie Regenwasser oder abgekochtes Leistungswasser, um Deine Sukkulenten zu giessen.

Je nach Art Deiner Sukkulente, Standort und Jahreszeit musst Du Deinen Giess-Rhythmus anpassen. Wenn die Erde gut abgetrockenet ist, kannst Du Deine Sukkulente wieder giessen. Im Sommer kann das ein Mal die Woche sein, im Winter an einem kälteren Standort nur etwa alle zwei Wochen.

Wichtig: Staunässe vertragen Sukkulenten wirklich gar nicht. Achte deshalb auf einen Topf mit Abflusslöchern. Sammelt sich Wasser im Untersetzer, schütte es weg. Besprühen solltest Du Deine Sukkulenten auch nicht.

Sukkulenten giessen

Mit diesem Wissen ist auch klar, dass sich Sukkulenten in einem geschlossenen Flaschengarten nicht unbedingt wohl fühlen. Ein offenes Gefäss wie ein Terrarium ist aber ideal, um mehrere Sukkulenten zu pflanzen und damit ein lebendes Kunstwerk zu schaffen.

Das bedeutet: In der Wachstumsphase kannst Du Deine Sukkulenten düngen. Allerdings nur etwa ein Mal im Monat. Düngst Du Deine Sukkulenten zu häufig, werden die Triebe weich – und damit schwach.

Für einen angemessenen Nährstoff-Kick verwende immer speziellen Sukkulenten- oder Kakteendünger.

Sukkulenten musst Du nur alle 2–3 Jahre umtopfen, weil das Substrat dann an Struktur verliert. Hat Deine Sukkulente kaum noch Platz im Topf oder ist die Erde komplett durchgewurtzelt, ist das ein sicheres Zeichen, Deine Sukkulente umzutopfen. Die beste Jahreszeit dafür ist der Frühling, wenn langsam die Wachstumsphase beginnt.

Zwei Dinge gibt es beim Sukkulenten Umtopfen zu beachten: das richtige Substrat und ein passendes Pflanzgefäss.

Als Wüsten- und Halbwüstengewächse sind Sukkulenten auf sandige und nährstoffarme Böden spezialisiert. Daher solltest Du sie in spezielle Kakteenerde pflanzen. Das Substrat besteht in der Regel aus lockerer Erde und Sand, sodass das Wasser gut versickert. Ausserdem enthält sie – wie die Wüstenböden und im Gegensatz zu normaler Blumenerde – wenig Kalk und Stickstoff.

Achte bei der Wahl des Pflanzgefässes auf die Art des Wurzelwerks:

  • Flachwurzeln sind dünne Faserwurzeln, die man gut in flache Schalen pflanzen kann. Die meisten Kakteen haben dieses Wurzelwerk (z. B. Cereus, Gymnacalycium).
  • Rübenwurzeln benötigen ausreichend grosse und tiefe Töpfe
    (z. B. Sulcorebutia, Ariocarpus, Opuntia).
  • Luftwurzeln hängen aus dem Gefäss heraus. Für diese Pflanzen sind Ampeln geeignet (z. B. Rhipsalis oder Hylocereus).

Um Staunässe im Pflanztopf zu vermeiden, sollte er mindestens ein Ablaufloch haben. Du kannst zusätzlich Tonscherben oder Kieselerde auf den Grund des Topfes legen, damit die Ablauflöcher nicht verstopfen.

Zieh Deine Handschuhe an und los gehts:

  • Lasse die Wurzeln Deiner Sukkulente mindestens 3–4 Stunden abtrocknen.
  • Nimm Deinen neuen Pflanztopf zur Hand und fülle zuerst Tonscherben, Blähton oder Kieselerde als Drainage ein, um Staunässe zu vermeiden.
  • Verwende spezielle Kakteenerde und pflanz die Sukkulente ein.
  • Flach eintopfen und die Erde nur wenig andrücken. Pflanzt Du sie zu tief ein, kann der Wurzelhals faulen. Pflanzt Du sie zu hoch ein, so dass ein Teil der Wurzel an der Luft freiliegt, kann die Wurzel absterben.
  • Denk bei rankenden Sukkulenten-Gattungen an eine Halterung. Fertig.

Wichtig: Umtopfen ist anstrengend für Deine Sukkulente. Giesse sie erst sieben Tage nach dem Umtopfen und vermeide Zugluft. Auch mit Dünger solltest Du etwa vier Wochen warten.

Sukkulenten umtopfen – Schritt für Schritt

Sukkulenten lassen sich recht einfach vermehren. Sie bilden nämlich regelmässig sogenannte Kindel.

Lass' die Schnittfläche vorher ein wenig antrocknen. Oft reicht schon ein einziges Blatt. Dann braucht es nur noch Licht, etwas Wasser und Geduld, bis sie Wurzeln schlagen.

Um Sukkulenten zu vermehren gibt es bei einigen Sukkulenten-Arten noch eine zweite Möglichkeit: Du kannst z. B. beim Bogenhanf ein Blatt knapp über der Erde abschneiden, in etwa 10–15 cm grosse Stücke schneiden und die Stecklinge dann in Wuchsrichtung zu ca. einem Drittel in die Erde stecken. Achte darauf, dass die Stecklinge warm stehen und halte das Substrat feucht, bis Wurzeln entstehen.

Regelmässig genauer hinschauen lohnt sich. Wenn Du Schädlinge an Deinen Sukkulenten frühzeitig erkennst, kannst Du Krankheiten vorbeugen oder frühzeitig schlimmere Pflanzenschäden vermeiden.

Das musst Du bei einem Schädlingsbefall an Deinen Sukkulenten beachten:

  • Sukkulenten mit Schädlingen separieren, damit sie andere Pflanzen in der Umgebung nicht anstecken.
  • Befallene Pflanzenteile gehören nicht in den Kompost, sondern in den Hausmüll.
  • Wenn nichts hilft, dann kannst Du den Schädlingen mit einem Pflanzenschutzmittel zu Leibe rücken. Bei Befall mit Viren gibt es aber leider keine Hoffnung mehr.

Die häufigsten Schadbilder bei Sukkulenten:

Schadbild Mögliche Ursachen
Hautschicht verfärbt sich bräunlich, verkorkt oder verholzt.
  • Sonnenbrand
  • Milben oder Thripse
  • Schildläuse
Kleine Insekten im Substrat Trauermücken
Knorpelig verdickte Wurzeln und knollige Auswüchse Wurzel-Nematoden oder Milben
Wurzeln lösen sich auf, leuchtende Rotfärbung der Leitungsbahnen Fusarium-Pilz
Braune Faulstellen, die von der Pflanzenbasis ausgehen Phytium- und/oder Phytophtora-Pilz
Dunkle, leicht eingesunkene, von grauem Schimmel überzogene Faulstellen Grauschimmelpilz (Botrytis)
Fleckig verfärbte Pflanzenteile, immer mehr Gewebe stirbt ab. Virusbefall

Es gibt übrigens nicht nur sukkulente Zimmerpflanzen. Einige Sukkulenten-Arten wie die Fetthenne oder der Hauswurz fühlen sich auch in Deinem Garten wohl. Sie sind frostresistent und damit winterhart.

Hast Du Deine Fetthenne & Co. in einem Topf auf Deinem Balkon oder Deiner Terrasse, stelle den Topf im Winter nur etwas geschützter, damit die winterharten Sukkulenten nicht so viel Regen abbekommen. Sonst könnten sie Dir faulen.

Sitzen Deine Sukkulenten im Garten, ist ein durchlässiges Substrat extrem wichtig, damit im Winter keine Staunässe entstehen kann.

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