Das bringt das Vertikutieren des Rasens
Dein Traum: Ein sattgrüner widerstandsfähiger Rasen. Das muss kein Traum bleiben. Mit der richtigen Rasenpflege wird Deine Wiese alle Nachbarn neidisch machen. Wichtiger Baustein, um Dein Ziel zu erreichen, ist das Vertikutieren des Rasens. Durch das Vertikutieren wird Dein Rasen quasi gelüftet. Lüften tut der Rasenfläche gut, es ist wie eine Art Peeling.

Egal, ob der Rasen viel oder wenig belastet wird, verdichtet sich die Erde unter den Pflanzen mit der Zeit und wird immer stärker zusammengedrückt. Dadurch gelangt weniger Sauerstoff in den Boden. Unter diesem Sauerstoffmangel und der Enge leidet das Wurzelwachstum Deines Rasens.
Zudem kann Regenwasser nicht mehr so gut in den Untergrund abfliessen. Die schädliche Folge ist Staunässe. Moose und Algen haben leichtes Spiel und nehmen den Rasenpflanzen noch mehr Platz weg. Damit es gar nicht erst soweit kommt oder um diesen Zustand zu ändern, solltest Du ab und an «durchlüften». Denn so gelangen mehr Nährstoffe und mehr Sauerstoff an die Gräser. Fachleute nennen diesen Vorgang übrigens aerifizieren.
So funktioniert das Vertikutieren
Dein Rasen kann entweder mit einer speziellen Lüftungsgabel oder mit einem motorisierten Rasenlüfter aerifiziert werden. Beim Vertikutieren - also dem vertikalen Schneiden – ritzt Du die Grasnarbe Deiner Rasenfläche an und entfernst damit altes Schnittgut, Rasenfilz, Unkraut und Moos.
So funktionier das Vertikutieren Deines Rasens:
Tipp: Rasen nach dem Vertikutieren schonen
Nach dem Vertikutieren sollte Dein Rasen unbedingt ein paar Wochen geschont werden, damit er sich wieder vollständig regenerieren kann.
Der passende Rasenlüfter für Dich
Wie gesagt, es gibt Handvertikutiergeräte sowie benzinbetriebene Vertikutierer und Elektro-Vertikutierer.
Die Faustregel für die Auswahl des Vertikutierers:
- Bei kleinen Flächen reicht zum Lüften in der Regel die Lüftungsgabel.
- Für grössere Flächen bietet sich natürlich eher eine motorisierte Variante an.
Der Handvertikutierer verbraucht weder Strom oder Benzin, stählt aber definitiv Deine Muskeln. Beim Vertikutieren mit Muskelkraft musst Du behutsam vorgehen: Durch zu festes Aufdrücken kannst Du den Rasen leider auch beschädigen.

Du hast einen parkähnlichen Garten? Dann such Dir einen benzinbetriebenen Vertikutierer aus. Das hat zwei Vorteile: Dein Vertikutierer hat kein störendes Kabel und ordentlich Gewicht. Das höhere Gewicht sorgt dafür, dass Du auch bei trockenen oder sehr harten Böden die Grasnarbe richtig anritzen kannst.
Bei einem klassisch grossen Garten reicht ein Elektro-Vertikutierer auf jeden Fall aus. Da Du in der Regel nur ein bis zwei Mal pro Jahr vertikutierst, stört das Kabel nicht so sehr. Ist Dein Boden sehr hart und der Vertikutierer hat Probleme, die Grasnarbe richtig einzuritzen, beschwere den Elektro-Vertikutierer zum Beispiel mit einem kleinen Sandsäckchen.
Vertikutierer mieten
Ein Rasenlüfter braucht Platz im Schuppen. Wenn Du den nicht hast, kannst Du ihn auch einfach ausleihen, wenn Du ihn brauchst, und den Platz im Schuppen sparen.
So vertikutierst Du Deinen Rasen richtig
Beim Vertikutieren - was soviel bedeutet wie «vertikal schneiden» - trennen die Messer des Vertikutiergerätes den Rasenfilz auf. Dadurch kann der Rasen wieder besser «atmen» und auch die Wasser- und Düngerzufuhr funktioniert dann wieder einwandfrei.
- Kürze Deinen Rasen auf ca. 2–4 Zentimeter.
- Bitte nur trockenen Rasen vertikutieren! Der Boden sollte trocken, aber nicht knochentrocken sein, denn in zu harte Böden können die Vertikutiermesser nicht eindringen.
- Die Räder oder die Messer des Vertikutierers sollten so eingestellt sein, dass die Grasnarbe etwa 3 Millimeter tief eingeritzt wird.
- Führe das Gerät in einem gleichmässigen, schnellen Tempo über die Fläche. Bleibe mit einer Vertikutiermaschine nicht stehen, sonst schaltet sich das Gerät aus.
- Ist Dein Rasen gepflegt, dann brauchst Du nur in eine Richtung zu vertikutieren. Beim nächsten Vertikutieren arbeitest Du dann versetzt zur vorherigen Richtung. Wurde die Rasenfläche mehrere Jahre vernachlässigt, vertikutierst Du einmal in Längs- und nochmal in Querrichtung, damit ein Schachbrettmuster entsteht.
- Es kann sein, dass nach dem Vertikutieren kahle Stellen zurückbleiben. Die solltest Du neu einsäen.
- Bei warmem, trockenem Wetter bewässere den Rasen nach dem Vertikutieren gut. Gönn ihm nach der Prozedur ein paar Wochen Pause zur Regeneration.
- Das Vertikutiergut solltest Du von der Rasenfläche entfernen. Du kannst es kompostieren.
- Nach dem Vertikutieren ist eine kräftige Nährstoffzufuhr – also Dünger – wichtig.
- Der Rasen sollte vorzugsweise einmal im Frühjahr und noch einmal im Herbst vertikutiert werden.
Schone Deinen Rasen nach dem Vertikutieren
Nach dem Vertikutieren sollte Dein Rasen unbedingt ein paar Wochen geschont werden, damit er sich wieder vollständig regenerieren kann.
Der richtige Zeitpunkt zum Vertikutieren
Grundsätzlich kannst das ganz Jahr über Deinen Rasen durchlüften.
Wir empfehlen Dir, zwei Mal im Jahr zu vertikutieren: Das erste Mal im späten Frühjahr, das zweite Mal im späten Sommer.
In diesen Zeiten sind die Temperaturen nicht allzu hoch. Damit entstehen keine Trockenschäden und das Wachstum der Rasengräser wird nach dem Vertikutieren gefördert.
Du fragst Dich, wann der richtige Zeitpunkt im Frühjahr zum Vertikutieren gekommen ist? Das hängt natürlich vom Wetter ab, aber in der Regel ist ein guter Zeitpunkt zum Vertikutieren ab Mitte April.
Tipp: Frisch angelegten Rasen nicht vertikutieren
Beim Vertikutieren können nicht fest verwurzelte Gräser herausgeschnitten werden. Deswegen: Frisch angelegte Rasenflächen nie vertikutieren! Warte lieber 2–3 Jahre. Dann ist der Rasen robuster.