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Wenn nur alles so schnell wachsen würde, wie das Unkraut in Deinem Garten oder Hof? Eigentlich ein anspruchloser Zeitgenosse - aber nervig. Mit den richtigen Werkzeugen, regelmässigem Jäten und ein paar Tricks besiegst Du aber auch diesen Gegner. Trotzdem eins vorweg - Unkraut bekämpfen ist Arbeit!

Die Unkräuter in Deinem Garten verraten Dir viel über den Zustand Deines Gartenbodens und können Dich unterstützen diesen zu verbessern und damit langfristig Unkraut zu vermeiden.

Mach Dir Dein Unkraut zum Freund und lass ihn nicht Dein Feind sein.

  • Breiten sich vermehrt Ampfer (Blacken) oder Quecke auf Deinem Boden aus? Das sind hartnäckige Wurzelunkräuter, die auf verdichteten Erden wachsen. Dein Boden muss besser belüftet werden.
  • Kleine Sauerampfer mögen saure Böden - Du solltest unbedingt kalken!
  • Vogelmiere und Brennnessel weisen auf humus- und stickstoffreiche Böden hin. Hier ist der ideale Platz für Gemüsekulturen in Deinem Garten

Du siehst nichts als Unkraut? Auf der Terrasse, im Hof, Deinem Beet oder im Rasen?

Wir zeigen Dir, wie Du Dein Unkraut in den Griff bekommen kannst. Aber erstmal muss Du wissen, wen Du vor Dir hast.

  • Wurzelunkräuter: Bei Wurzelunkräutern wie Schachtelhalm, Ampfer, Brennessel, Löwenzahn, Acker-Kratzdistel, Stumpfblättrige Ampfer, Staudenknöterich, Quecke, Giersch und Zaunwinden ist es wichtig, dass diese tief ausgestochen und restlos ausgegraben werden, um die Wurzel komplett zu entfernen. Wurzelunkräuter verlangen Dir viel ab - sie sind sehr ausdauernd und nicht so einfach klein zu kriegen.

  • Samenunkräuter: Samenunkräuter sind meist einjährig, wachsen dafür aber sehr schnell und verbreiten mit dem Wind enorm viele Samen, die im Boden sehr lange keimfähig bleiben. Auch hier wird es Dir nicht leicht gemacht! Wenigstens lassen sich Samenunkräuter sehr leicht jäten.

Kennst Du Deinen Gegner überhaupt? Wir zeigen Dir die nervigsten Unkräuter. Natürlich gibt's noch einge mehr, aber diese hast du bestimmt schon einmal gesehen:

Jäte Unkraut noch vor der Blüte, dann haben die Unkräuter noch keine Samen gebildet und verbreiten sich nicht so schnell.

Unkrautkalender

Löwenzahn, Weissklee, Ehrenpreis: Dein Rasen ist vom englischen Rasen weit entfernt? Die richtige Pflege macht Deinen Rasen robust – Unkraut hat es dann deutlich schwerer, sich breit zu machen.

Wie Du Deinen Rasen richtig pflegst und vertikutierst, zeigen Dir unsere Ratgeber im Detail.

Um die Unkräuter in Deinem Garten zu vernichten, gibt es die unterschiedlichsten Verfahren. Wir zeigen Dir, wie Du den Kampf aufnehmen kannst:

So auch in Deinem Garten. Vor allem, wenn Du einen neuen Garten anlegst, kannst Du viele Vorkehrungen treffen, um Dir das spätere lästige Unkrautjäten zu ersparen:

  • Mulchdecke: Ein Mulchdecke aus Rindenmulch, Kies, Splitt oder Holzspäne unter Bäumen, Rosen, Sträuchern lässt aufkeimendes Unkraut kaum eine Chance. Auch zwischen Gemüsereihen und Dauerbepflanzung kann eine Mulchdecke sinnvoll sein.
  • Mulchfolie und Lichtundurchlässige Folien haben zwei Vorteile: sie unterdrücken Unkraut und speichern zudem Wärme für das Wachstum der Pflanze. Verwende Folien, die mehrfach verwendbar oder sogar kompostierbar sind, um unsere Umwelt nicht zusätzlich zu belasten.
  • Bodendecker: Setze Pflanzen, die dem Unkraut keine Chance lassen. Sogenannte Bodendecker bilden eine dichte, dauerhafte Pflanzendecke und Unkräuter haben keine Chance. Hast Du eine grössere Fläche, die Du abdecken möchtest? Dann gibt es fertig durchwurzelte Böschungsbegrünungs-Matten, die man wie Rollrasen verlegt – für den schnellen Erfolg.
  • Standortgerechte Bepflanzung: Pflanzen müssen ihre Standortbestimmungen erfüllen - geschwächte Pflanzen werden von Unkraut überwuchert - deshalb mach Deine Pflanzen stark und erspare Dir so viel Arbeit.

Beim Neubau Deiner Terrasse merk Dir folgendes: grosse Platten haben weniger Fugen. Und weniger Fugen bedeutet weniger Möglichkeiten für das Unkraut, sich anzusiedeln. Heisst für Dich, weniger Arbeit.

Zusätzlich solltest Du deine Terrasse, Wege oder die Einfahrt mit Pflasterfugenmörtel versehen.

Essig und Salz als Hausmittel der Wahl bei der Unkrautbekämpfung? Nein! Ein Mythos, der sich bis heute aber hartnäckig hält.

Eine haushaltsübliche Essigessenz vernichtet Unkraut, ja. Aber nur in sehr hoher Konzentration. Damit richtet es bei anderen Pflanzen grosse Schäden an und geht ins Grundwasser über. Salz ist keine Chemie-Keule, aber von umweltfreundlich weit entfernt. Die Salze dringen in den Boden ein und verändern die Bedingungen des Grundwassers. Aus diesem Grund ist Salz auf Zuwegen, Gehwegen und Co. sogar verboten.

Du willst Unkraut effektiv bekämpfen? Dann setze auf mechanische und thermische Verfahren zur Unkrautbekämpfung. Wir haben alle wissenswerten Infos zu diesen natürlichen Verfahren zusammengestellt. Eine weitere, umweltverträgliche Lösung sind Grundstoffe.

Mit dem Grundstoff Acetum z.B. kannst Du Unkraut von Wegen, Randstreifen, Bürgersteigen und Terrassen problemlos entfernen. Acetum basiert auf einer organischen Säure, wie sie auch im Essig enthalten ist. Im Gegensatz zu reinem Essig schädigt der Grundstoff allerdings nicht die restliche Pflanzenwelt. Ein weiterer Vorteil: Ähnlich wie bei anderen Pflanzenschutzmitteln musst Du das Acetum lediglich aufspritzen. Das macht das Entfernen von Unkraut schnell und einfach.

Wichtig ist natürlich die richtige Dosierung. Beachte beim Einsatz von Grundstoffen unbedingt die Vorgaben des Herstellers.

Für die mechanische Bekämpfung muss Du Deine Muskeln spielen lassen. Herausziehen, ausstechen oder abscheren wird für Dich aber zum Kinderspiel, wenn Du Dir das richtige Werkzeug zur Hilfe nimmst. Bücken war gestern! Mittlerweile gibt es selbst den klassichen Fugenkratzer mit langem Stiehl und in praktischen Klick-Sets.

Du kannst entweder mit klassichem Fugenkratzer, Unkrautstecher oder auch elektrischem Fugenreiniger arbeiten. Hast Du eine gepflasterte Terrasse oder einen gepflasterten Weg? Dann wirst Du die Vorteile eines modernen elektrischen Fugenreingers bald zu schätzen wissen.

Die Erde ist dann lockerer und Du kannst das Unkraut leichter entfernen. Denk daran, immer mitsamt der Wurzel zu entfernen, damit es nicht direkt wieder nachwächst.

Thermische Verfahren bedienen sich der Hitze, um das Unkraut zu vernichten.

Abflammverfahren mit speziellen Brennern sind ohne Chemie. Vorsicht ist jedoch geboten und nur auf gepflasterten oder gekiesten Flächen durchführen, damit keine umliegenden Pflanzen anfangen zu brennen. Das Unkraut brauchst Du nicht zu verkohlen, es reicht die Flamme ein paar Sekunden über die Pflanze zu halten. Um Unkraut effektiv zu vernichten, musst Du 2 - 4x pro Jahr tätig werden.

Kochendes Wasser über die Unkräuter zu schütten, ist prinzipiell umweltschonend, auch die Wurzeln werden verbrüht. Aber denkt dabei an die Regenwürmer und Co. im Boden.

Ein weiteres Mittel der Wahl ist Dein Hochdruckreiniger. Mit starkem Druck löst sich das Unkraut aus den Fugen. Prüfe jedoch vor der Anwendung, ob Deine Steine bzw. Pflaster dafür geeignet sind. Du wirst so wahrscheinlich auch keine Wurzeln entfernen können, so dass ein paar Tage später das Unkraut wieder spriest.

Unkraut in Fugen vergeht. Was Du brauchst, ist das richtige Werkzeug.

Fugenkratzer haben eine scharfe Klinge, mit denen Du das Unkraut samt der Wurzel aus den Fugen herausschneiden kannst. Mit der Bürste fegst Du die Fugen anschliessend aus. Wir empfehlen Dir ein Modell mit Teleskopstange. So musst Du nicht auf den Knien jäten.

Vorteil: sehr umweltschonend

Nachteil: zeitaufwendig; wenn Du nicht alle Samen entfernst, wächst neues Unkraut nach

Heisses Wasser ist ein bewährtes Hausmittel, um Unkraut aus Fugen zu entfernen. Das Wasser muss nicht sprudelnd kochen. Es genügt, wenn es ausreichend warm ist. Kipp es für etwa 10 Sek über das Unkraut und Du bist fertig.

Beachte aber, dass nicht jeder Bodenbelag für die Behandlung mit kochendem Wasser geeignet ist. Prüfe vorab, ob Deiner bei dieser Methode Schaden nehmen könnte.

Vorteil: umweltschonend; schnell und effektiv auch bei hartnäckigem Unkraut

Nachteil: eher für kleine Flächen geeignet; muss in regelmässigen Abständen wiederholt werden, da die Unkrautwurzeln intakt bleiben und neu austreiben; ggf. sterben Bodenbakterien mit ab

Tipp: Alternativ kannst Du zum Reinigen der Fugen einen Hochdruckreiniger einsetzen. Damit schaffst Du grosse Flächen in kurzer Zeit. Achte darauf, dass das Unkraut mitsamt den Wurzeln entfernt ist. Ggf. harkst und säuberst Du nochmal nach. Der Vorteil hierbei: Das kalte Wasser des Hochdruckreinigers ist für die Bodenbakterien und umliegenden Pflanzen, die Du nicht entfernen möchtest, unbedenklich.

Unkräuter können nerven, aber sie können auch ihren Nutzen haben. Einige Unkräuter sind Heilpflanzen, andere kann man sogar essen und lassen sich wunderbar in der Küche einsetzen.

Die Brennessel z.B. kann zur Vorbereitung für die Brennesseljauche eingesetzt werden. Brennesseljauche kann bei verschiedenen Gemüsepflanzen als Pflanzenschutzmittel und Naturdünger eingesetzt werden - biologisch Düngen ohne Chemie.

Einfach einen Kunststoffeimer vollständig mit frisch geschnittenem Brennessel befüllen (die ganze Pflanze bis auf die Blüte kann verwendet werden) und mit Wasser auffüllen. Gitter oder Kaninchendraht drauf (damit keine Tiere hineinfallen) und täglich umrühren, bis die Gärung beginnt. Es bilden sich Schaum und Bläschen, sobald die Gärung einsetzt. Wenn sich die Flüssigkeit dunkel gefärbt hat und keine Bläschen mehr bildet, kannst Du die fertige Brennesseljauche als Naturdünger im Mischverhältnis (1:10) verwenden.

Das Ansetzen der Brennnesseljauche ist Dir zu aufwendig? Du kannst natürlich auch zu Brennnessel Sud greifen. Den gibt's fertig gemischt zu kaufen.

Löwenzahn findet gerne Verwendung in Salaten oder als Löwenzahnsirup. Oder hast Du schon mal einen Insektenstich mit einem zerdrückten Blatt des Breitwegerichs behandelt?

Der Schachtelhalm Sud ist ein traditionelles Pflanzenstärkungsmittel und kann Schädlinge wie Blattläuse und Mehltau von Deinen Pflanzen fernhalten.

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